Gentechnik steigert Erträge nicht

Der massenweise Anbau von gentechnisch manipulierten Sojabohnen und Mais in den USA hat die Erntemengen nicht nennenswert erhöht. Nur konventionelle Züchtungsmethoden waren in der Lage, die Erträge auf den Feldern zu steigern. Zu diesem Ergebnis gelangte eine Studie der Wissenschaftlervereinigung Union of Concerned Scientists.

In dem Report „Failure to Yield“ wertete Doug Gurian-Sherman US-Erntestatistiken sowie Daten von zahlreichen Anbauversuchen aus. Der frühere Abteilungsleiter der Umweltbehörde EPA und Berater der Lebensmittelbehörde FDA kam dabei zu folgendem Ergebnis: Keine der derzeit verfügbaren gentechnisch veränderten Sorten hat das Ertragspotential der jeweiligen Pflanzenart erhöht. Wenn es Ertragssteigerungen gab, waren diese auf konventionelle Zuchterfolge zurückzuführen.
Im großflächigen Anbau haben genmanipulierte Sojabohnen in den USA zu keinerlei Ertragssteigerungen geführt. Bt-Mais hat in Regionen mit sehr starkem Maiszünslerbefall sieben bis zwölf Prozent höhere Ernten ermöglicht. Bezogen auf den gesamten Genmaisanbau reduziert sich diese Ertragssteigerung auf gut zwei Prozent innerhalb von 13 Jahren seit dem ersten Anbau 1996. Der allergrößte Teil der Ertragssteigerungen in der US-Landwirtschaft in den letzten zwei Jahrzehnten sei auf verbesserte konventionelle Züchtungen oder eine verbesserte Anbautechnik zurückzuführen.
Der Report empfiehlt deshalb dem US-Landwirtschaftsministerium, staatlichen und privaten Organisationen und Universitäten, ihre finanzielle Unterstützung und ihre Forschung auf bewährte Ansätze zu konzentrieren, die besser geeignet seien, Ernteerträge zu steigern als die grüne Gentechnik. Dazu gehören nach Ansicht von Doug Gurian-Sherman moderne konventionelle Zuchtmethoden ebenso wie der Ökolandbau und andere Low-Input-Systeme.
Explizit wendet sich die Union of Concerned Scientists (UCS) mit ihrem Report gegen Behauptungen des Gentechnik-Konzerns Monsanto, die wachsende Weltbevölkerung könne nur mit Hilfe der Gentechnik ernährt werden. „Der Report entlarvt diese Behauptung und zeigt auf, dass gentechnische Veränderungen in absehbarer Zeit keine signifikante Rolle spielen werden, wenn es darum geht, die Nahrungsmittelproduktion zu steigern“, schreibt UCS.

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