Gen-Knolle darf wieder auf den Acker

Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) hat den Versuchsanbau der genmanipulierten Kartoffel Amflora von BASF genehmigt. Sie darf unter verschärften Sicherheitsvorkehrungen auf 20 Hektar in Mecklenburg-Vorpommern angepflanzt werden. Die für die industrielle Nutzung gedachte Gen-Knolle weist einen höheren Stärkegehalt auf.

Bisher hat die EU den kommerziellen Anbau von Amflora nicht genehmigt. Denn die Knolle enthält eine Antibiotika-Resistenz als Marker-Gen. Es besteht das Risiko, dass die Antibiotika-Resistenz der Pflanze auf Bakterien übergehen kann, die Mensch oder Tier gefährlich werden könnten. Dennoch hatte bereits Aigners Vorgänger Horst Seehofer den großflächigen Versuchsanbau von Amflora genehmigt. Davon will der jetzige bayerische Ministerpräsident allerdings nichts mehr wissen. Er gibt jetzt den Gentechnik-Kritiker und lehnt Freilandversuche ab.

Beim Versuchsanbau in den letzten Jahren war es zu Unregelmäßigkeiten gekommen. Nach der Ernte waren übriggebliebene Gen-Knollen auf den Feldern für Wildtiere und Menschen frei zugänglich. Einige Knollen überwinterten und trieben im Jahr darauf aus. Die Ministerin forderte deshalb, dass die Kartoffeln weder in den Lebens- oder Futtermittelkreislauf noch in die Umwelt gelangen dürften. Außerdem sollen sie nur auf einer Fläche von 20 Hektar statt der ursprünglich geplanten 40 Hektar angebaut werden. Die BASF muss den Acker einzäunen.

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