EFSA verteidigt MON 810

Die europäische Lebensmittelbehörde EFSA hat den Wiederzulassungsantrag des Gentechnikkonzerns Monsanto für dessen Genmaissorte MON 810 positiv bewertet. Das für Gentechnik zuständige Wissenschaftlergremium der EFSA sieht keine Gefahr für Umwelt und Gesundheit. Auch dem Gen-Mais NK 603 bescheinigte die EFSA Unbedenklichkeit. Nun muss die EU-Kommission entscheiden, ob sie den Mitgliedsstaaten die Zulassung vorschlägt.

Die Zulassung für MON 810 lief 2007 aus. Schon im April 2007 beantragte Monsanto die Wiederzulassung. Nach EU-Recht darf der Mais weiter angebaut werden, bis eine Entscheidung vorliegt. Die EFSA hat die erneute Zulassung nun befürwortet. Der GMO-Ausschuss der EFSA setzte sich in seiner Stellungnahme auch mit den Argumenten der EU-Staaten auseinander, die den Anbau von MON 810 verboten haben. Die Wissenschaftler geben zu, dass tödliche und schädigende Wirkungen von Bt-Maispollen auf Schmetterlinge, Motten und grundsätzlich zu befürchten seien. Doch dabei handle es sich nicht um signifikanten Größenordnungen. Der Genmais NK603 produziert das Insektengift Bt und ist zugleich gegen das Monsanto-Pestizid RoundUp resistent. Er ist bisher in der EU nicht zugelassen.

Trotz der positiven Bewertung durch die EFSA ist es nicht sicher, dass die EU-Kommission MON 810 wieder zulässt. Denn zukünftig sollen auch die sozio-ökonomischen Auswirkungen des Anbaus von Gentechnikpflanzen berücksichtigt werden. Außerdem ist der Vorschlag noch nicht entschieden, die Zulassung für den Anbau möglicherweise den einzelnen Mitgliedsstaaten zu überlassen.

Greenpeace bezeichnete die Gutachten der EFSA als fahrlässig. Die Behörde „ignoriert die ernsthaften Sicherheitsbedenken aller europäischen Mitgliedsstaaten, die den Gen-Mais zum Anbau verboten haben“, kritisierte Gentechnik-Expertin Stephanie Töwe. „Einem Auto ohne Sicherheitsgurt und mit defektem Motor bescheinigt auch niemand, verkehrstüchtig zu sein. Diese Sicherheitsbehörde wird ihrem Namen nicht gerecht.“ Schwere Vorwürfe gegen die EFSA erhob die Umweltorganisation Friends of the Earth. Die Behörde hatte die Beurteilungen Monsanto vorab zur Verfügung gestellt, noch bevor sie veröffentlicht wurden. Ans Licht kam dies, weil Monsanto die Stellungnahme der EFSA bereits einen Tag vor ihrer Veröffentlichung in einer Pressemitteilung lobte.

Ein Gedanke zu „EFSA verteidigt MON 810“

  1. …man kann doch da wieder davon ausgehen, dass dort geld unterm tisch geflossen ist. auch wenn es nur eine vermutung ist, aber wer sich mal mit monsanto näher beschäftigt findet so einige dinge, die nicht ganz koscher sind…
    …also ich habe kein vertrauen in dieses unternehmen und würde auch immer jedes gutachten skeptisch betrachten und es ablehnen, dass dieses unternehmen genmanipulierte produkte bei uns einführen darf…

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