Bei ihren Routinekontrollen entdeckten die Bundesländer in diesem Jahr in zwölf von 367 Mais-Saatgutproben gentechnische Verunreinigungen. In den beiden Vorjahren gab es jeweils nur vier solcher Fälle. Zugenommen haben auch die EU-weiten Meldungen über verunreinigte Lieferungen von Futtermitteln. GVO-Spuren in Lebensmittel wurden seltener entdeckt. Zusammengestellt hat die Daten die Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen hin.
Die Daten der Bundesregierung beziehen sich auf die Jahre 2004 bis 2009 und geben Verunreinigungen mit GVO wieder, die keine EU-rechtliche Zulassung haben. Die weitaus häufiger vorkommenden Verunreinigungen mit zugelassenem Gensoja oder Genmais sind in den Zahlen nicht enthalten.
„Im Zeitraum von 2004 bis 2009 wurden insgesamt 217 Schnellwarnmeldungen zu Lebensmitteln und 42 Meldungen zu Futtermitteln mit Anteilen nicht für das Inverkehrbringen in der EU zugelassener GVO in das Europäische Schnellwarnsystem „Rapid Alert System on Food and Feed“ (RASFF) eingestellt“, schreibt die Bundesregierung. 2008 und 2009 habe es bei einem Drittel dieser Schnellwarnmeldungen um Rückweisungen an Grenzkontrollstellen gehandelt. Die beanstandete Sendung sei nicht auf den europäischen Markt gelangt.
Bei den Futtermitteln waren es 2008 sieben und bis zum 31. Juli 2009 schon zwölf Verunreinigungsfälle. Die beanstandeten Mengen lagen zwischen 650 Kilogramm und 34.400 Tonnen. Ein Drittel der seit 2004 bekannt gewordenen Futtermittelverunreinigungen betraf Heimtiernahrung. Bei den Lebensmitteln hat die Zahl seit dem Genreis-Skandal 2006 deutlich abgenommen. 2009 waren es bisher 14 Schnellwarnungen, die bis auf zwei Gen-Papayas alle Reis oder Reisnudeln betrafen.