Die beiden deutschen Chemiekonzerne Bayer und BASF wollen ihre Gentechnik-Aktivitäten deutlich ausweiten. Während BASF bisher noch keine kommerziell angebaute Gen-Pflanze vorweisen kann, ist Bayer bei Baumwolle inzwischen die Nummer zwei hinter Monsanto.
Der Bayer-Konzern machte 2007 mit grüner Gentechnik einen Umsatz von 342 Millionen und will diesen bis 2015 auf eine Milliarde Euro ausbauen. Gebündelt hat Bayer seine Gentechnik-Aktivitäten bei der Pflanzenschutz-Tochter Bayer CropScience AG. Die übernimmt jetzt das US-Biotech-Unternehmen Athenix. Es verfügt über eine umfangreiche Entwicklungsplattform von Pflanzeneigenschaften (Traits) aus den Bereichen Herbizidtoleranz und Insektenresistenz, vor allem für Mais und Sojabohnen. Die Forschungs- und Entwicklungspipeline von Bayer CropScience werde durch die Gen-Sammlung von Athenix vervollständigt. Der Zukauf schaffe zudem neue Lizenzeinkommen, die über den Umsatz mit bestehenden Technologien von Bayer CropScience hinausgingen, teilte der Konzern mit.
Bald Gen-Weizen von Bayer?
Bereits im Juli teilte Bayer mit, dass es seine weltweite Forschung und Entwicklung im Bereich Saatgut und Pflanzeneigenschaften um einen Schwerpunkt auf Getreide erweitere. Dazu vereinbarte das Unternehmen eine langfristige Zusammenarbeit mit dem australischem Forschungsinstitut CSIRO. Gemeinsam wolle man eine der weltweit führenden Forschungs- und Entwicklungsplattformen für Getreide aufbauen. Ab 2015 sollen die „neuen Lösungen für den Weizenanbau“ auf den Markt kommen.
BASF will binnen zehn Jahren den Umsatz mit grüner Gentechnik auf über eine Milliarde Euro ausbauen. Bereits seit 2007 kooperiert der Chemiekonzern bei der Erforschung, Entwicklung und Vermarktung gentechnisch veränderter Mais-, Soja-, Baumwoll- und Rapspflanzen mit Monsanto. Erstes Produkt der Zusammenarbeit soll ein trockentoleranter Mais sein und 2012 auf den Markt kommen. Die Produktzulassungen für Nordamerika und die EU habe man bereits beantragt, teilte BASF mit. Wenig Erfolg hatte der Chemie-Konzern bisher mit seiner Eigenentwicklung, der Gen-Kartoffel Amflora. Sie wartet immer noch auf eine Zulassung durch die EU