USA: Obama setzt auf Monsanto

US-Präsident Barack Obama hat in den letzten Wochen mehrere wichtige Posten innerhalb seiner Administration mit Gefolgsleuten des Gentechnik-Konzerns Monsanto besetzt. Beobachter überrascht das nicht. Denn US-Landwirtschaftsminister Tom Vilsack hat schon in seiner Zeit als Gouverneur von Iowa die Interessen Monsantos vertreten.

Der frühere Monsanto-Vize-Präsident Michael Taylor dient jetzt der US-Lebensmittelbehörde FDA als oberster Experte für Lebensmittelsicherheit. Taylor ist dort kein Unbekannter. Er war zuerst als Anwalt für Monsanto tätig, bevor er 1991 bis 1994 die Grundsatzabteilung der FDA leitete und bis 1996 im Landwirtschaftsministerium für Lebensmittelkontrollen zuständig war. Danach wechselte er zurück zu Monsanto, wurde dort Cheflobbyist und Vize-Präsident. Im Wahlkampf beriet Taylor Obama in Landwirtschaftsfragen.

Das neugegründete National Institute of Food and Agriculture (NIFA) wird Roger Beachy leiten. Er arbeitete bisher als Präsident des Donald Danforth Plant Science Center, das von Monsanto mit gegründet und finanziert wurde. An der Universität von Washington hatte er zuvor für Monsanto genmanipulierte Tomaten entwickelt. Aufgabe des NIFA ist es, Forschungsgelder des Landwirtschaftsministeriums zu verteilen. Derzeit sind es rund 200 Millionen US-Dollar im Jahr. Beachy will den Betrag in den nächsten drei bis vier Jahren auf 700 Millionen Dollar steigern.

Als oberster Chefunterhändler für alle Agrarfragen hat Obama Islam A. Siddiqui nominiert. Er war bisher Vize-Präsident des Pestizid-Herstellerverbandes CropLife America und dort für Biotechnologie und Handel zuständig. Künftig wird es seine Aufgabe sein, in internationalen Wirtschaftsgremien wie der WTO Handelshindernisse für US-Agrarprodukte aus dem Weg zu räumen.

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