Gentechnikfreie Hansestadt Hamburg

Die Hamburger Bürgerschaft hat beschlossen, dass Hamburg gentechnikfrei bleiben soll. In einem von Politikern aller Parteien formulierten Antrag beschlossen die Abgeordneten, dass bei Empfängen und Veranstaltungen der Stadt und in städtischen Einrichtungen, soweit möglich, nur gentechnikfreie Lebensmittel angeboten werden sollen. Den Senat forderten sie auf, Konzepte und Initiativen zur Schaffung gentechnikfreier Zonen, zum Beispiel die Initiative gentechnikfreie Metropolregion Hamburg, zu unterstützen.

Die Initiative begrüßte den Beschluss. „Unsere sachlichen und fundierten Diskussionen mit allen Parteien der Bürgerschaft haben sich gelohnt“, sagte Matthias Deppe, Geschäftsführer des Bio-Großhändlers Naturkost-Nord und Sprecher der Initiative gentechnikfreie Metropolregion Hamburg. Sein Sprecherkollege, der Demeter-Gärtner Thomas Sannmann, möchte „mit dem Rückenwind der Hamburger Bürgerschaft“ seine Berufskollegen gewinnen, eine freiwillige Selbstverpflichtungserklärung zu unterzeichnen und der Initiative beizutreten.

In der Begründung des überparteilichen Antrages heißt es: „Aufgrund der bislang nicht abschließend bewertbaren Risiken, die von GVO ausgehen, ist es auch in Zukunft dringend notwendig, auf den Anbau von GVO auf Hamburger Boden zu verzichten.“ Gleichzeitig wird der Senat dazu aufgefordert, gentechnikfreie, regionaler Produkte zu fördern und bei Konsumenten, Landwirten, Handelsunternehmen und verarbeitenden Betrieben für die Kennzeichnung „ohne Gentechnik“ zu werben. Auch soll die Stadt die klassische Züchtung im Obstbau und anderen Kulturen, den Einsatz von Nützlingen, den ökologischen Landbau und den integrierten Pflanzenschutz in der Agrarproduktion unterstützen. Bei der Internationalen Bauausstellung (IBA) und der für 2013 geplanten Internationalen Gartenschau sollen nur gentechnikfreie Pflanzen und Produkte präsentiert bzw. angeboten werden.