Saison eröffnet: Studenten besetzen KWS-Feld

Studenten der Universität Witzenhausen haben ein Versuchsfeld der KWS Saat AG nördlich von Göttingen besetzt. Die dort geplante Aussaat von gentechnisch manipulierten Zuckerrüben konnten sie nicht verhindern. Sie kündigten an, den Acker dennoch nicht zu verlassen. Mit dieser Aktion hat die Auseinandersetzung um die auch 2010 in Deutschland geplanten Anbauversuche begonnen. Bereits über 300 Gentechnik-Aktivisten haben dazu aufgerufen, in diesem Jahr jede Aussaat gentechnisch veränderter Pflanzen oder zumindest Blühen, Pollenflug und Samenbildung zu verhindern.

Die Initiative „Witzenhäuser Agrar-Studierende, Landwirte und Gärtner für eine gentechnikfreie Landwirtschaft“ hat am Morgen des 9. April ein Versuchsfeld der KWS Saat AG besetzt. Sie schleppten schwere Betonfässer auf den Acker, um sich gegebenenfalls anzuketten, errichteten Zelte und einen Fahnenmasten. Als das Saatgutunternehmen auf einem anderen Teilstück des rund 50 Hektar großen Ackers mit der Aussaat begann, stoppten die Aktivisten die Maschinen durch eine Sitzblockade, um sie anschließend zu besetzen. Nach der dritten Aufforderung durch die Polizei mussten die jungen Menschen die Maschinenbesetzung abbrechen. Sie wollen den Acker trotz der erfolgten Aussaat weiter besetz halten en und damit ihrem Protest Ausdruck verleihen. „Wir werden weiter für unser Ziel einer gentechnikfreien Landwirtschaft kämpfen und fordern die KWS nachdrücklich dazu auf die Versuche einzustellen,“ erklärten die Witzenhäuser Studenten. Vorher würden sie den Acker nicht verlassen.

„Gentechnikfreie Welt …mit eigenen Händen schaffen“ steht über einem ein Aufruf zu Feldbefreiungen für das Jahr 2010. Dessen erklärtes Ziel ist es, alle Versuchsfelder an den fünf Hauptorten der deutschen Agro-Gentechnik zu verhindern. Im vergangenen Jahr war es zu vier Feldbesetzungen und mehreren Feldbefreiungen gekommen. „Diese Erfolgsgeschichte muss 2010 fortgesetzt werden. Jeder Quadratmeter kann angesichts der Dynamik von Auskreuzung zuviel sein.“ heißt es in dem Aufruf. Deshalb müsse man die Gentechnik vom Acker jagen. Im Standortregister sind derzeit acht Versuchsfelder mit Zuckerrüben, Kartoffeln und Weizen eingetragen sowie ein kommerzieller Anbau der Gen-Knolle Amflora.