Die Umweltorganisation Greenpeace hat diese Woche mit zwei öffentlichkeitswirksamen Aktionen gegen den Anbau der genmanipulierten Kartoffelsorte Amflora auf einem Mecklenburger Acker protestiert. Dort soll die Gen-Knolle auf 20 Hektar zur Saatgutvermehrung angebaut werden.
Am Montag, den 12. April, verriegelten Greenpeace-Aktivisten ein Lagerhaus des Kartoffelzüchters Niehoff auf Gut Bütow. Dort lagern nach Angaben der Umweltschützer 360 Tonnen der Gen-Kartoffel Amflora für den Anbau in der EU. „EU-Genkartoffel-Depot geschlossen“, lautete die Banner-Botschaft am Halleneingang, an den sich die Aktivisten gekettet hatten. Sie wurden von Polizisten und Mitarbeitern des Guts entfernt. Die Staatsanwaltschaft gegen die etwa 20 Frauen und Männern wegen Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung.
Am Mittwoch, den 14. April besetzten die Aktivisten kurzzeitig einen Teil des für die Amflora-Aussaat vorgesehenen Ackers. Sie sperrten das etwa 1,5 Hektar große Teilstück ab und pflanzten darauf rund 10.000 Kartoffeln der konventionell gezüchtetetn Sztärkekartoffelsorten „Eliane“ und „Henriette“. Mit Schildern markieren sie die Scholle: „Keine Gen-Kartoffel auf den Acker“.
Das Amtsgericht im mecklenburgischen Waren verhandelt zur Zeit gegen zwei Männer und eine Frau, die im letzten Jahr versucht hatten, den Anbau von Amflora zu verhindern. Sie hatten mit einem großen Gummi im Mai 2009 20 Kilogramm Öko-Setzkartoffeln der Sorte Linda auf den für Amflora vorgesehenen Acker in Mecklenburg Vorpommern geschleudert. Die Staatsanwaltschaft hat sie wegen Sachbeschädigung und Nötigung angeklagt. Nächster Verhandlungstag ist der 21. April.