Illegale Gentech-Schokolade im Supermarkt

Greenpeace hat bei Testkäufen in den Supermärkten Karstadt/Perfetto, Edeka, REWE sowie an Tankstellen und Kiosken nicht gekennzeichnete Schokoriegel mit gentechnisch manipulierten Zutaten entdeckt. Es handelte sich um die Produkte Butterfinger und Baby Ruth des Lebensmittelkonzerns Nestlé, die direkt aus den USA importiert wurden. Die Umweltorganisation forderte die Behörden auf, gegen den illegalen Verkauf einzuschreiten.

In den USA hergestellte Lebensmittel enthalten generell genmanipulierte Zutaten wie Gen-Zucker, Gen-Sojaöl oder Gen-Maisstärke. Eine Kennzeichnungspflicht für Produkte aus Gen-Pflanzen existiert dort nicht. Importeure machen sich jedoch strafbar, wenn sie nicht gekennzeichnetes Gen-Food verkaufen. Der Gesetzgeber sieht bei solchen Verstößen Gefängnis- oder Geldstrafen vor. Mit Kennzeichnung wären die Produkte kaum zu verkaufen. Nestlé hatte Ende der 90-er Jahre den mit großem Werbeaufwand eingeführten und gekennzeichneten Butterfinger-Riegel wegen Erfolglosigkeit vom Markt genommen. Auf die aktuellen Funde hin teilte der Konzern mit, dass die beiden Produkte Butterfinger und Baby Ruth nicht von Nestlé Deutschland importiert und vertrieben sondern von einer unabhängigen Firma importiert würden. „In solchen Fällen ist der Importeur allein für die korrekte lebensmittelrechtliche Kennzeichnung verantwortlich.“

Das Umweltinstitut München hatte letzte Woche bei Rewe Produkte der US-Schokoladenfabrik Hershey gefunden, die ebenfalls genmanipulierte Zutaten enthalten – allerdings korrekt deklariert. Die Schokoriegel Reese´s Peanut Butter Cups und Reese`s Nutrageous enthalten laut Zutatenlisten Gen-Zucker, Gen-Mais und Gen-Soja. Nach Angaben von Greenpeace verkaufen auch Filialen der Supermarktkette Edeka die Süßigkeit.