Werbelügen: Staatsanwalt ermittelt gegen Monsanto

Sieben bis 11 Prozent mehr Ertrag bringe die neue Gentech-Sojabohne Roundup Ready 2, versprach der Hersteller Monsanto. Doch die 2009 erstmals im großen Stil angebaute Bohne erfüllte die Prognosen nicht. Deshalb ermittelt jetzt der Generalstaatsanwalt von West Virginia wegen falscher Werbeaussagen.

„Wir sind besonders besorgt darüber, dass sich Farmer auf die Werbung von Monsanto verlassen haben, wonach Ertragssteigerungen von sieben bis elf Prozent gegenüber den ursprünglichen Roundup-Ready-Sorten erzielt werden. Falsche Werbeaussagen verstoßen unabhängig davon, ob jemand getäuscht worden ist, als unfaire oder täuschende Handlungen in West Virginia gegen das Gesetz“, erklärte Staatsanwalt Darrel McGraw in einem Schreiben an Monsanto. Sollte der Gesetzesverstoß amtlicherseits festgestellt werden, müsste Monsanto laut McGraws Schreiben Entschädigungen und Anwaltskosten zahlen.

Im letzten Jahr hätten Farmer auf rund 600.000 Hektar die neuen Gentech-Bohnen angebaut und für das Saatgut 42 Prozent mehr gezahlt als für die alten Roundup Ready Bohnen, meldetet die Agentur Bloomberg. Laut Zahlen des Landwirtschaftsministeriums in Washington seien die Sojabohnenerträge in West Virginia in den vergangenen beiden Jahren mit 27,5 Doppelzentner je Hektar praktisch konstant geblieben, argumentiert der Staatsanwalt. Studien von mehreren großen Universitäten und unabhängigen Testinstituten würden diese Erfahrung bestätigen. Nun soll Monsanto offiziell Stellung nehmen und seine Werbeaussagen belegen. Der Gentech-Konzern zeigte sich von dem Schreiben überrascht