Missbildungen durch Roundup

Glyphosat, der Wirkstoff im Monsanto-Herbizid Roundup, verursacht Missbildungen bei Menschen und Tieren. Bei Tierembryos traten die Missbildungen schon bei Konzentrationen auf, die unter den amtlichen Rückstandshöchstmengen der EU liegen. Dies berichteten argentinische Forscher in der Fachzeitschrift Chemical Research in Toxicology.

Die Wissenschaftler um Professor Andrés Carrasco waren durch Berichte über Missbildungen bei Neugeborenen in ländlichen Regionen Argentiniens aufgeschreckt worden. Dort werden in großem Stil genmanipulierte RounupReady-Sojabohnen von Monsanto angebaut und vom Flugzeug aus mit Glyphosat besprüht. In Versuchen mit Fröschen und Hühnern konnten die Forscher den Wirkungsmechanismus aufklären und beschreiben. Bei den Versuchen traten Missbildungen schon bei Konzentrationen von zwei Milligramm Glyphosat je Kilogramm Nahrungsmittel (mg/kg ) auf. In der EU dürfen die Sojabohnen für den menschlichen Verzehr bis zu 20 mg/kg des Pestizids enthalten.

Auf der 6. Konferenz der gentechnikfreien Regionen in Brüssel stellte Carrasco seine Ergebnisse vor: „Die Ergebnisse im Labor passen zu den beobachteten Missbildungen bei Neugeborenen, deren Mütter während der Schwangerschaft mit Glyphosat in Kontakt kamen.“ Solche Berichte gebe es seit 2002. Zwei Jahre davor war in Argentinien mit dem großflächigen Anbau von Gen-Soja begonnen worden. In ihrer Studie kommen die Forscher zu dem Schluss, ihre Ergebnisse seien „besorgniserregend“ im Hinblick auf die Nachkommen von Menschen, die auf landwirtschaftlichen Flächen mit Glyphosat in Berührung kommen.

Carrasco hatte über die jetzt in der Fachzeitschrift Chemical Research in Toxicology vorgestellten Ergebnisse bereits im letzten Herbst gegenüber argentinischen Medien berichtet. Darauf hin war er massiv von der dortigen Gentechnik-Lobby unter Druck gesetzt worden. Zusammen mit acht weiteren international bekannten Wissenschaftlern hat Carrasco alle Argumente zusammengestellt, die zeigen, dass der Anbau genmanipulierter Sojabohnen sowohl für Menschen und Umwelt als auch aus wirtschaftlicher Sicht nicht nachhaltig ist.

Übersicht über die Workshops und Referate der 6. Konferenz der gentechnikfreien Regionen

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