Das US-Landwirtschaftsministerium hat den Anbau genmanipulierter Zuckerrüben unter Auflagen erlaubt. Die Behörde umgeht damit das Urteil eines Bundesgerichts, das den Anbau vorläufig untersagt hatte. Umweltschützer und Bio-Bauern wollen gegen die neuerliche Zulassung klagen.
Im August 2010 hatte ein kalifornisches Bundesgericht die 2005 erteilte Anbauzulassung für Gen-Zuckerrüben aufgehoben. Erst müsse die Genehmigungsbehörde die gesetzlich vorgeschriebene Umweltverträglichkeitsprüfung durchführen, entschied der Richter. Dies wird voraussichtlich bis Mitte 2012 dauern. Doch schon wenige Wochen später erlaubte die Behörde dennoch Saatgutzüchtern den Anbau der Gen-Rüben, um Saatgut zu gewinnen. Zwar ordnete das Gericht im November 2010 an, diese Pflanzen auszureißen. Ein Widerspruch von Monsanto verhinderte dies. Nun ist erst einmal für Mitte Februar eine Anhörung angesetzt.
Derweil hat das Landwirtschaftsministerium weitere Fakten geschaffen und auf der Basis einer summarischen Risikoabschätzung den großflächigen kommerziellen Anbau wieder genehmigt. Zur Begründung hieß es, dass zuwenig konventionelles Saatgut vorhanden und deshalb ein Zuckernotstand zu befürchten sei. Im vergangenen Jahr wuchsen auf 90 Prozent der Flächen Gen-Rüben. Entwickelt hat die herbizidtolerante Sorte Monsanto zusammen mit dem deutschen Saatgutunternehmen KWS. Farmer, die 2011 Roundup Ready Rüben anbauen wollen, müssen die Flächen bei den Behörden anmelden, Mindestabstände einhalten sowie Saat-, Ernte- und Transportmaschinen reinigen, um Verunreinigungen der gentechnikfreien Rübenproduktion zu vermeiden. Deshalb soll auch das Gen-Saatgut gekennzeichnet werden.