Innerhalb von sechs Wochen haben über 100.000 Menschen die Petition des Bundes ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) für einen Zulassungsstopp von gentechnisch veränderten Pflanzen unterschrieben. Nun muss der Petitionsausschuss des Bundestages – voraussichtlich im Herbst – in öffentlicher Sitzung den Petenten anhören und sich mit dessen Anliegen befassen. „Die Petition ist ein großer Erfolg einer starken Bewegung und ein deutliches Signal an die Bundesregierung. Sie muss sich endlich für einen sofortigen Zulassungsstopp von gentechnisch veränderten Pflanzen auf EU-Ebene einsetzen und damit ihren Anbau wirksam verhindern“, kommentierte der Vorsitzende des BÖLW und Petent Felix Prinz zu Löwenstein den Erfolg.
Ende März hatte der BÖLW seine Petition eingereicht. Drei Wochen später war die Zahl von 50.000 Unterstützern erreicht, die für eine öffentliche Anhörung erforderlich war. Diese Hürde überwinden durchschnittlich nur zwei von ungefähr 19.000 eingereichten Petitionen im Jahr. Zwar handelte es sich um eine so genannte Online-Petition, die man auf einer eigenen Seite des Bundestages elektronisch unterschrieben konnte. „Doch über 60.000 Unterschriften wurden auf Listen und mit Postkarten gesammelt und per Post und Fax eingereicht“, berichtet Peter Röhrig, der Gentechnik-Experte des BÖLW. „Dabei war der Naturkostfachhandel ein wesentliches Rückgrat der Kampagne. Ohne die Unterstützung der Läden hätten wir auch die 50.000 Unterschriften für die öffentliche Anhörung nicht erreicht.“ Der Andrang der Unterstützer war so groß, das zwischenzeitlich die Fax-Anschlüsse des Petitionsausschusses völlig überlastet waren.