Gentechnikgegner wollen keinen SPD-Preis

Die Bürgerinitiative „Müritzregion – gentechnikfrei“ hat eine Ehrung durch die SPD Mecklenburg Vorpommerns abgelehnt. Sie begründete dies mit der Unterstützung der Landes-SPD für das AgroBioTechnikum in Groß-Lüsewitz bei Rostock. Auszeichnen wollte die Bürgerinitiative eigentlich der SPD-Kreisverband Müritz. Dieser setzt sich selbst seit Jahren für eine gentechnikfreie Region ein – ein Engagement, das die Bürgerinitiative in ihrer Mitteilung auch würdigt.
Doch im jahrelangen Kampf gegen den Anbau der Gentechnik-Kartoffel Amflora sei deutlich geworden, „dass Amflora eingebunden ist in ein verzweigtes Geflecht von Gentechnik-Profiteuren. Ein Knotenpunkt in diesem Geflecht liegt in Mecklenburg-Vorpommern, nur etwa 100 km von uns entfernt: das AgroBioTechnikum in Groß-Lüsewitz bei Rostock“, schreibt die Initiative. Dort hätten sich Politik, Wissenschaft und Industrie zur rücksichtslosen Durchsetzung der Gentechnik in der Landwirtschaft verbunden. „Von hier aus wird Reklame gemacht und hier findet die sogenannte Risikoforschung statt, die in Wirklichkeit selbst ein Risiko darstellt.“
Eingerichtet worden sei das AgroBioTechnikum 2004/5 von der rot-roten Landesregierung unter Führung des SPD-geführten Landwirtschaftsministeriums, argumentieren die Gentechnikgegner. Das Land stelle 260 Hektar Land für Versuchsflächen zur Verfügung. Dies seien die einzigen Agrogentechnik-Felder in Mecklenburg Vorpommern. „Wenn die SPD konsequent alles in ihrer Kraft stehende tut, um Mecklenburg-Vorpommern gentechnikfrei zu machen und das AgroBioTechnikum endlich stillgelegt wird, feiern wir gerne mit. Solange Mecklenburg-Vorpommern noch nicht agro-gentechnikfrei ist, ist die Annahme der uns zugedachten Ehrung für uns ausgeschlossen.“