Wieviel Abstand schützt den Honig?

Nach der Entscheidung des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) über gentechnische Verunreinigungen in Honig hat die Debatte über gesetzliche Konsequenzen begonnen. Die geplante Novelle des deutschen Gentechnikgesetzes bekommt dadurch zusätzliche Brisanz.
Die Bio- und Umweltverbände fordern einen Sicherheitsabstand von fünf Kilometern zwischen einem Bienenstock und einem Acker mit gentechnisch manipulierten Pflanzen. Der bayerische Umweltminister Markus Söder (CSU) verlangte einen Drei-Kilometer-Sicherheitsabstand. Diesen wolle er, wenn möglich, bundesweit durchsetzen, andernfalls werde er dazu eine bayerische Regelung erlassen, kündigte Söder an. Bundesagrarministerin Ilse Aigner, ebenfalls CSU, legte sich nicht auf konkrete Abstände fest. Sie erklärte, sie wolle das Urteil des EuGH gründlich prüfen und mit den für die Lebensmittelkontrolle und Lebensmittelüberwachung zuständigen Bundesländern über die zu ziehenden Konsequenzen beraten. Die Folgen des Urteils würden auch in die Novelle des Gentechnikgesetzes einfließen, das derzeit in der Ressortabstimmung sei, sagte der Sprecher Aigners. Die FDP-Bundestagsfraktion kündigte bereits Widerstand an.
Wenig beachtet wird in der Diskussion, dass das EuGH-Urteil nur GVO betrifft, die in der EU nicht als Lebensmittel zugelassen sind. Das ist bei MON810 nur noch solange der Fall, bis die EU die längst spruchreife Neuzulassung beschließt. Viele gängige Mais-, Raps- und Soja-GVO sind in der EU als Lebensmittel zugelassen und dürfen damit auch in Honig vorkommen. Erst ab einem Anteil von 0,9 Prozent müsste ein solcher Honig gekennzeichnet werden. Das betrifft vor allem Importe aus Ländern mit GVO-Anbau. Etwa ein Viertel des in Deutschland verkauften Honigs stammt aus Argentinien.

Ein Gedanke zu „Wieviel Abstand schützt den Honig?“

  1. Wie gut, dass gerade Bienen Lebenwesen sind, die keine Flügel haben und damit praktisch mehr oder weniger immobil sind wie meine Tante ihr klein Häuschen.

    Ganz anders als z. B. alleine Steine oder alleine Kuhhaufen, die durch immer mal wieder durch die Gegend fliegen und Blüten pollern und damit eine immense Gefahr dartellen!

    Gut, sehr, sehr, sehr gut, und sehr, sehr, sehr beruhigend, dass wir Unmengen von Fachleuten und natürlich FachleutInnen in der Politik erkannt haben, die die Gefahr erkannt haben – und demnächst Steine und Kuhhaufen verbieten werden, wenn diese sich nicht freiwillig beschränken.

    Ok, die Kuhhaufen haben sich quasi schon mehr oder weniger selbst erledigt, weil die Kühe ja demnächst wahrscheinlich alle erledigt sein werden, weil sie nicht in die Klimakirche eintreten können.

    Und für die Steine wird sich noch eine Lösung finden. Es kann und darf jedenfalls nicht sein, dass sie dafür verantwortlich sind, die hemmungslose Ausbreitung der die Menschheit beglückende Gewächs Gottes von Monsanto und Co. zu behindern.

    Ein sehr zweckdienlicher und das hohe Qualitätsniveau der Politik unterstreichender Vorschlag kam nun aus dem Bundesverkehrministerium von Dr. Raumsgauer, man sollte eine Maut für Steine einführen.

    Also das klingt vernünftig, wie ich meine.

    Nun denn. Ich wusste es immer, auf die deutsche Politik ist Verlass. Und mal unter uns, sind wie etwas anders gewohnt?

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