KWS will weiter Gentech-Zuckerrüben anbauen

Der Saatgutkonzern KWS will für weitere sieben Jahre seine gentechnisch manipulierte Zuckerrübe H7-1 in Deutschland anbauen. Das Unternehmen hat beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) für zwei Standorte in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt einen Antrag für einen Versuchsanbau von 2012 bis 2018 eingereicht. Dort baute die KWS schon in den letzten Jahren die Zuckerrübe an, die gegen das Herbizid Roundup des Konzerns Monsanto resistent ist.

In den USA wurde die Zuckerrübe im Jahr 2007 zum kommerziellem Anbau zugelassen und erreichte dort innerhalb von 3 Jahren einen Marktanteil von über 95 Prozent aller angebauten Zuckerrüben. Zwischenzeitlich wurde ihr Anbau wegen nicht ausreichender Sicherheitsprüfungen verboten, dann auf Druck der Gentechniklobby wieder erlaubt – ohne die Ergebnisse der Prüfung abzuwarten. Sie liegen bis heute nicht vor.

Das Umweltinstitut München kritisiert, dass der Versuch offensichtlich nicht der Wissenschaft, sondern der Durchsetzung einer kommerziellen Anwendung diene. Freisetzungsversuche mit dieser Zuckerrübe in Deutschland würden bereits seit 1999 durchgeführt. Bereits 2000 beantragte die KWS bei der EU erstmals eine Zulassung für den Anbau. Bis heute ist die Sicherheitsbewertung nicht abgeschlossen. Zugelassen ist die Rübe allerdings als Futter- und Lebensmittel. So können Gentech-Rübenschnitzel aus den USA in der EU als Tierfutter eingesetzt werden.