China stoppt Gen-Reis

Die chinesische Regierung will den kommerziellen Anbau von genmanipuliertem Reis vorerst verschieben. Das meldete das größte chinesische Finanzmagazin, der Economic Observer. Es berief sich dabei auf eine Informationsquelle aus dem Landwirtschaftsministerium.
Greenpeace Ostasien hatte als erstes auf den Bericht hingewiesen. „Diese Entscheidung ist ein Meilenstein, um den großflächigen Anbau von Gen-Reis in China dauerhaft zu verhindern“, freute sich Greenpeace Landwirtschaftsexperte Pan Wenjing. Er sieht in der Verschiebung ein Zeichen, dass wichtige Teile der Regierung die Meinung des Volkes zur Kenntnis genommen haben und sie respektieren. Schließlich seien die langfristigen Auswirkungen genmanipulierter Nahrungspflanzen auf Gesundheit und Umwelt nicht bekannt. Eine Rolle bei der Entscheidung dürfte auch gespielt haben, dass einige der vor der Kommerzialisierung stehenden Reissorten mit ausländischen Patenten belegt sind und China um seine Ernährungssicherheit fürchtet.
Seit 1999 gibt es Versuchsfelder mit Gen-Reis in China. In der Vergangenheit kam es daher immer wieder vor, dass nach Europa importierte Reischargen aus China mit nicht zugelassenem Gen-Reis verunreinigt waren. In chinesischen Supermärkten hatte Greenpeace 2005 und 2010 Gen-Reis gefunden. Kommerziell angebaut werden im Reich der Mitte gentechnisch veränderte Baumwolle und Pappeln.