USA: Wilder Gen-Raps breitet sich aus

An den Straßenrändern North Dakotas wächst jede Menge wilder genmanipulierter Raps. Einige Pflanzen enthalten sogar Pestizidresistenzgene verschiedener GV-Rapssorten. Dies haben US-Wissenschaftler festgestellt, die erstmals untersuchten, wie stark sich genmanipulierter Raps jenseits der Felder bereits ausgebreitet hat.

Das Wissenschaftlerteam war durch ganz North Dakota gefahren und hatte in festgelegten Abständen Rapspflanzen eingesammelt, die am Straßenrand wuchsen. Von den 288 Pflanzen enthielten 80 Prozent genmanipuliertes Erbgut. Jeweils die Hälfte war resistent gegen den Monsanto-Wirkstoff Glyphosat, die andere Hälfte gegen das BAYER-Herbizid Glufosinat. In zwei Pflanzen fanden die Wissenschaftler alle beide Resistenzen und waren schockiert. Denn diese Kombination gibt es im kommerziellen Anbau gar nicht. Hier hatte die Natur selbst weitergezüchtet.

North Dakota ist der US-Staat mit den größten Rapsanbauflächen. In den Anbaugebieten und entlang der Straßen zu den Rapsmühlen fanden die Forscher besonders große Vorkommen, was sie auf verstreute Samen beim Transport zurückführten. Doch auch in Gebieten ganz ohne Rapsanbau wuchs wilder GV-Raps. Dessen Populationen seien stabil und würden sich selbst fortpflanzen, schreiben die Wissenschaftler. Sie kritisieren, dass ihre Arbeit die erste ist, die sich mit wildem GV-Raps in den USA befasst. „Es stellt sich die Frage ob in den USA ein angemessenes Monitoring existiert, das in der Lage ist, die Umweltauswirkungen gentechnisch veränderter Produkte zu erfassen.“

Ein Gedanke zu „USA: Wilder Gen-Raps breitet sich aus“

  1. Was hier berichtet wird, ist mehr als erschreckend. Es belegt, dass genmanipulierte Pflanzen, sind sie erst einmal freigesetzt, nicht mehr zu kontrollieren sind und es zu Veränderungen kommen kann im Erbgut dieser Pflanzen, welche nicht vorhersagbar sind.
    Monitoring ist unbedingt erforderlich, wird jedoch vor allem von Seiten der Industrie nicht gewünscht. Letztlich ist es den Herstellern von genmanipulierten Pflanzen egal, wie sie sich ausbreiten. Finden sie die Pflanzen auf den Anbauflächen eines Landwirts, wird dieser zur Kasse gebeten, ob ihn das interessiert oder nicht.
    Spannende rechtliche Perspektiven ergeben sich jedoch, wenn Pflanzen das gentechnisch veränderte Erbgut bzw. Bestandteile davon von verschiedenen Herstellern in sich tragen. Muss dann der Landwirt mit Lizenzgebührenforderungen von beiden Herstellern rechnen?

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