Beschwerde gegen Gensoja-Zulassung

Das Europäische Netzwerk kritischer WissenschaftlerInnen (ENSSER) und andere Organisationen haben bei der Europäischen Kommission Beschwerde gegen deren Zulassung der genmanipulierten Sojabohne „Intacta“ von Monsanto eingelegt. Sollte die EU-Kommission die Beschwerde zurückweisen wollen die Organisationen Klage beim Europäischen Gerichtshof einreichen.
Im Juli 2012 hatte die Kommission die Einfuhr der Sojabohne MON87701 x MON89788 (Markenname „Intacta“) als Lebens- und Futtermittel zugelassen. Diese neue Monsanto-Sojabohne ist nicht nur gegen das Herbizid Glyphosat resistent, sondern produziert auch ein Bt-Toxin als eigenes Insektizid. Sie wird seit diesem Jahr vor allem in Südamerika verstärkt angebaut. Die als gentechnikfreundlich bekannte EU-Lebensmittelbehörde EFSA hatte Intacta bereits 2011 einen Persilschein ausgestellt, auf den sich die Kommission bei ihrer Zulassung berief.
Der Verein Testbiotech, einer der Beschwerdeführer, nennt im Wesentlichen drei Gründe für den Vorstoß:
· Die Rückstände von Spritzmitteln und deren Wechselwirkungen mit dem in den Pflanzen produzierten Insektengift seien nicht getestet worden.
· Obwohl in verschiedenen Dokumenten der EFSA auf ein möglicherweise erhöhtes Allergierisiko hingewiesen worden sei, habe es keine diesbezüglichen Untersuchungen gegeben.
· Monsanto habe bei mehreren der vorgelegten Studien die gängigen wissenschaftlichen Standards nicht eingehalten.