Kalifornien stimmt ab: „You have the right to know!“

Mit den US-Präsidentenwahlen im November stimmen die Kalifornier auch über eine Kennzeichnungspflicht für Gentech-Zutaten ab. Für die Zulassung des Gesetzesvorschlages hatten über 2000 Organisationen und Unternehmen fast eine Million Unterschriften gesammelt. Seit der Vorschlag, die „Proposition 37“, zugelassen ist, tobt ein heftiger Wahlkampf. Ein breites Bündnis aus Umwelt- und Verbraucherschützern wirbt für ein Ja. Eine Kennzeichnungspflicht im bevölkerungsreichsten Staat der USA wäre ein großer Schlag für die Ernährungsindustrie. Die Gentechnikhersteller haben deshalb laut Huffington Post zusammen mit großen Lebensmittelkonzernen wie Nestlé, Unilever, Kraft, Pepsi und Coca-Cola über 25 Millionen Dollar in die Gegen-Kampagne gesteckt, die die kalifornischen Wähler überzeugen soll, dass eine Kennzeichnung von Gentech-Bestandteilen in Nahrungsmitteln unnötig sei. Vor zehn Jahren in Oregon waren sie damit noch erfolgreich. Diesmal sieht es nicht so aus. In Umfragen sprachen sich 65 bis 80 % der Wähler für eine Kennzeichnung aus.
Der Text von Proposition 37 sieht – wie die EU-Regeln – keine Kennzeichnung von tierischen Erzeugnissen vor, wenn die Tiere mit Gentech-Pflanzen gefüttert wurden. Auch gentechnisch hergestellte Zusatzstoffe und Enzyme finden keinen Niederschlag auf der Verpackung. Derweil arbeitet das türkische Agrarministerium nach Angaben der Zeitung Hürriyet an einer Kennzeichnung für tierische Erzeugnisse, bei deren Herstellung Gentech-Pflanzen verfüttert wurden. Eine solche Regelung gibt es bisher in keinem Land.

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