EFSA erklärt Mon810 – Pollen in Honig für harmlos

Die europäische Lebensmittelbehörde EFSA hat eine Stellungnahme zur Verunreinigung von Honig mit Pollen der genmanipulierten Maissorte MON810 veröffentlicht. Darin erklärt der für Agro-Gentechnik zuständige Expertenausschuss der Behörde, es führe zu keinem zusätzlichen Risiko, wenn statt normaler Maispollen Pollen von MON810 in einem Lebens- oder Futtermittel vorkomme.
Die EFSA-Experten räumen dabei ein, dass es zur Zusammensetzung und Sicherheitsanalyse von Maispollen generell und von MON810 Pollen im speziellen wenig Daten gibt. Vereinfacht gesagt argumentieren sie so: Das von MON810 gebildete Bt-Toxin Cry1 Ab sei sicher. Es komme in Pollen in geringeren Konzentrationen vor als in Blättern oder Körnern der Pflanze, also sei der Pollen auch sicher. Bei ihrer ihre Beurteilung des MON810-Pollens haben sich die EFSA-Experten weitgehend auf die Angaben des Herstellers Monsanto verlassen.
Anlass der Stellungnahme war ein im Frühjahr 2012 in den Niederlanden gestellter Antrag von Monsanto, den MON810 Pollen als Lebensmittel zuzulassen. Er soll die zur Zeit anhängige Neuzulassung von MON810 ergänzen. Würde die EU beiden Anträgen stattgeben, wäre Honig mit MON810-Pollen– anders als derzeit – verkehrsfähig. Er müsste lediglich ab einer Konzentration von 0,9 Prozent gekennzeichnet werden. Nach den Plänen der EU-Kommission für die Honigrichtlinie würden sich die 0,9 Prozent nicht auf den Pollenanteil sondern auf das Gesamtgewicht des Honigs beziehen. Da soviel Pollen im Honig nicht vorkommt, wäre eine Verunreinigung nicht einmal mehr kennzeichnungspflichtig.