Herbizidtolerant ohne Gentechnik: Behörden warnen vor Clearfield-Raps

Der Chemiekonzern BASF hat eine Rapssorte namens Clearfield auf den Markt gebracht. Sie ist tolerant gegen das ebenfalls von BASF vermarktete Herbizid Vantiga. Weil die Herbizidtoleranz durch klassische Züchtung erreicht wurde, darf dieser Raps auch in Deutschland angebaut werden.
Doch die staatlichen Pflanzenschutzämter warnen die Bauern: Wird nach Raps im nächsten Jahr etwas anderes angebaut, etwa Weizen, wächst immer auch etwas Raps nach. Doch der Clearfield-Raps lässt sich nicht einfach wegspritzen, weil er unempfindlich gegen die gängigen Mittel ist. Noch problematischer wird es, wenn sich diese Resistenz auf andere Rapsarten oder wildwachsende Verwandte überträgt. Außerdem kann Clearfield-Raps von Ernte- und Transportmaschinen rieseln und sich so ungewollt auf Flächen von Landwirten verteilen, die ihn gar nicht anbauen wollen. Doch dürfte es schwierig werden, dem vorzubeugen oder Schadensersatz durchzusetzen. Denn das Gentechnikrecht, das Mitteilungs- und Aufzeichnungspflichten, Mindestabstände und Entschädigungsansprüche regelt, gilt für Clearfield nicht.
Die Landwirtschaftskammern mehrerer Bundesländer beurteilen es in einer Stellungnahme als „besonders kritisch, dass eine verbindliche Regelung für eine saubere Koexistenz zwischen Clearfield- und konventionellem Raps fehlt. (…) Dort wo eine unkontrollierte Ausbreitung der Clearfield-Eigenschaft nicht ausgeschlossen werden kann, lehnen wir das System ab.“
Das TV-Magazin PlusMinus berichtete gestern über diesen Raps. Hier geht’s zum Beitrag.

Ein Gedanke zu „Herbizidtolerant ohne Gentechnik: Behörden warnen vor Clearfield-Raps“

  1. sehr witzig. ich habe jedenfalls die bioschiene AUFGRUND ZU GERINGER ETRÄGE aufgegeben und werde jetzt auch Clearfield-Raps anbauen!

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