SPD und Grüne wollen „alle Möglichkeiten ausschöpfen, Niedersachsen gentechnikfrei zu halten“. So steht es in der Koalitionsvereinbarung der beiden Parteien. Das Bundesland soll dem Bündnis der gentechnikfreien Regionen beitreten. Das umstrittene Schulprojekt HannoverGEN, bei dem vier Schulen mit Gentechniklabors ausgestatte wurden, wird beendet. Im Bundesrat will sich die neue Landesregierung dafür einsetzen, dass das derzeitige Gentechnikgesetz nicht weiter gelockert wird. Zudem sollen die Verursacher entsprechender Kontaminationen zum Schadenersatz herangezogen werden.
Beim Ökolandbau bildet Niedersachsen mit einem Anteil von lediglich 2,8 Prozent an der landwirtschaftlichen Nutzfläche bundesweit das Schlusslicht. Um die rote Laterne loszuwerden, will die Landesregierung Beratung und Forschung ausbauen. Die Umstellungs- und Beibehaltungsprämie für Ökobauern soll deutlich angehoben werden.
Ausführlich beschreibt die Vereinbarung die künftige Agrarpolitik im Massentierhaltungsland Niedersachsen. Als konkretes Ziel nennen die beiden Parteien, den Antibiotikaeinsatz in den nächsten fünf Jahren um mindestens 50 Prozent zu reduzieren. Die Genehmigung neuer Ställe wird druch Auflagen erschwert. Gefördert werden Ställe nur noch, wenn sie „weit über den gesetzlichen Mindestanforderungen liegende Tierschutzstandards erfüllen“.