USA: Monsanto verklagt Bauern

Der Supreme Court, das höchste Gericht der USA, verhandelt seit gestern die Klage des US-Konzerns Monsanto gegen den Landwirt Vernon Hugh Bowman aus Indiana. Es ist einer von über vierhundert Fällen, in denen Monsanto Bauern vor Gericht zerrt, um angeblich verletzte Patentansprüche einzuklagen. Die Verbraucherorganisation Center for Food Safety berichtet in Seed Giants vs. US-Farmers über die Praktiken der Konzerne.
Vor zwei Jahren hatte Monsanto von dem 75-jährigen Bauern Bowman 85.000 US-Dollar verlangt. Er hatte für eine zweite Soja-Aussaat Ende Juni nicht das teure Monsanto-Saatgut erstanden, sondern sich bei seiner Genossenschaft günstigeres Saatgut aus Ernte-Resten aller Farmer. Doch auch dieses enthält zu einem großen Anteil Monsanto-Bohnen. Deshalb forderte der Konzern Patentgebühren und wird vor Gericht von zahlreichen Biotech- und Forschungsorganisationen unterstützt. Auch die Richter scheinen der Position des Konzerns zuzuneigen, berichtete die New York Times. Schon in den ersten beiden Instanzen hatte Bowman den Prozess verloren.
Das Center for Food Safety (CFS) schreibt, dass Monsanto bis Januar 2013 410 Landwirte und 56 kleine Agrarunternehmen verklagt hätte. Allein in den Fällen, deren Ausgang bekannt sei, habe der Konzern zusammengezählt über 23 Millionen Dollar von den Bauern kassiert. Auch von Klagen der Konzerne Syngenta, Pioneer und BASF berichtet CFS. Die Organisation ist zusammen mit dem Verband der ökologischen Saatgutzüchter selbst in einen Prozess mit Monsanto verstrickt. Sie wollten vor Gericht vorbeugend geklärt haben, dass eine Verunreinigung ihres Saatguts mit Monsanto-Saaten keine Patentverletzung darstellt und deshalb nicht eingeklagt werden kann. Monsnato konnte das Gericht in der ersten Instanz überzeugen, das Anliegen gar nicht erst zu verhandeln. Dagegen läuft die Revision.