Die Agro-Gentechnik-Lobbyorganisation ISAAA hat ihre Anbauzahlen für 2012 vorgelegt. Demnach stieg die Fläche, auf der genmanipulierte Pflanzenangebaut wurden, um 10 auf 170 Millionen Hektar. Den größten Zuwachs verzeichnete Brasilien. Gentechnik-Kritikern gelten die ISAAA-Zahlen als überhöht und schlecht belegt. Denn neben den USA und einigen europäische Staaten erfassen nur wenige Länder den Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen. Die ISAAA ist deshalb von Zahlen aus der Industrie abhängig.
Doch auch dort wo Zahlen vorliegen, übertreibt die ISAAA. Darauf machte das Africa Centre for Biosafety am Beispiel der Zahlen für Südafrika aufmerksam. ISAAA verkündete dort einen Zuwachs an Anbaufläche von 600.000 Hektar. ABC verwies auf die amtlichen Zahlen der südafrikanische Regierung, wonach der Anbau von genmanipuliertem Mais und Soja um weniger als 150.000 Hektar zugenommen habe und die Anbaufläche für Baumwolle sogar leicht zurückgegangen sei.
Auch wenn die ISAAA eine Zuwachs für Europa vermeldet, bleibt der Kontinent weiterhin weitgehend gentechnikfrei. Lediglich Spanien baut in größerem Stil und zunehmender Menge Gentech-Mais an. Daneben wachsen nur in Portugal, Tschechien und Polen mehr als 1000 Hektar manipulierte Pflanzen. In 21 EU-Staaten findet gar kein kommerzieller Anbau statt. Friends of Earth Europe hat die Zahlen zusammengestellt.