Umweltorganisationen und Wissenschaftler klagen vor dem Europäischen Gerichtshof gegen die EU-Zulassung der genmanipulierten Sojabohne MON87701 x MON89788 von Monsanto. Sie soll unter dem Markennamen Intacta vor allem in Brasilien angebaut und als Futter- und Lebensmittel nach Europa importiert werden. Die Bohne ist gegen das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat resistent und produziert darüber hinaus ein Insektengift.
Nach Ansicht der Kläger hat die europäische Lebensmittelbehörde EFSA die Sojabohne nicht ausreichend auf ihre Risiken für die Verbraucher untersucht. Die EU Kommission hätte die Sojabohnen deswegen nicht zulassen dürfen. „Wir haben uns aus Verfahrensgründen im Wesentlichen auf das beschränkt, was die EFSA nach den eigenen Richtlinien hätte machen müssen“, erläuterte Christoph Then von Testbiotech, einer der klagenden Organisationen. Kombinationseffekte in der Pflanze sowie das Risiko für Allergiker sei nur mangelhaft untersucht worden und mögliche Auswirkungen des Verzehrs dieser Bohnen würden nicht überwacht. Entscheiden soll das Gericht auch über die grundsätzliche Annahme der EFSA, dass gentechnisch verändertes Soja gleichwertig mit konventionell gezüchteten Sorten sei.
Die EU-Kommission hatte Intacta Ende Juni 2012 für die Verwendung in Futter- und Lebensmitteln zugelassen. Dagegen hatten sechs Organisationen im August 2012 eine Beschwerde bei der Kommission eingereicht. Diese bescheinigte der EFSA eine pflichtgemäße Risikoabschätzung und wies die Beschwerde im Januar zurück.