Saatgutkontrolle: Nulltoleranz ist machbar

Die Überwachungsbehörden der Bundesländerhaben in diesem Jahr in zehn Partien Maissaatgut gentechnische Verunreinigungen nachgewiesen und diese aus dem Verkehr gezogen bevor sie an die Bauern ausgeliefert wurden. Insgesamt zogen die Behörden rund 500 Proben von Maissaatgut. Die sich daraus ergebende Verunreinigungsquote von zwei Prozent ist die niedrigste seit Jahren. Saatgut lässt sich also GVO-frei halten, wenn die Hersteller sich entsprechend anstrengen.
Die Liste der Bund-Länder-Arbeitsgemeinschaft Gentechnik mit den Kontrollergebnissen nennt keine Namen der betroffenen Saatguthersteller. Die meisten verunreinigten Maisproben hatte die niedersächsische Überwachungsbehörde LAVES beigesteuert. In diesem Bundesland hat der Saatgutkonzern Pioneer Hi-Bred seinen Sitz. Er stand 2010 im Mittelpunkt eines Skandals um zu spät zurückgerufenes verunreinigtes Maissaatgut.
Die Liste der amtlichen Saatgutkontrolle zeigt, dass die Behörden auch Raps, Kartoffeln, Leinsaat, Zuckerrüben, Senf und Soja in Stichproben überprüft hatten – ohne Befunde. Beim Raps allerdings werden die meisten Proben erst im Sommer- vor der Aussaat im Herbst – gezogen. Im vergangenen Jahr hatte die baden-württembergischen Behörde fünf verunreinigte Partien gefunden.