Handelsketten wollen gentechikfreies Soja

Wichtige deutsche und europäische Einzelhändler zeigten sich in einer gemeinsamen Erklärung besorgt, dass die Versorgung mit gentechnikfreien Sojabohnen aus Brasilien ins Stocken geraten könnte. Sie appellieren an die brasilianischen Landwirte und Exporteure, ihre gentechnikfreie Produktion zu stärken – und bieten ihre Unterstützung an.
Die Unternehmen listen in ihrer „Brüsseler Erklärung“ mehrere Punkte auf, die sie gemeinsam „befürworten und unterstützen“ wollen. Es müsse sichergestellt werden, dass Landwirte in Brasilien weiterhin an gentechnikfreies Saatgut heran kommen. Die Preisaufschläge für gentechnikfreies Soja müssten entlang der ganzen Wertschöpfungskette gerecht verteilt werden – auch an die Bauern. Ausgebaut werden sollen die getrennte Lagerhaltung und der getrennte Transport, um gentechnische Verunreinigungen der Lieferungen zu vermeiden.
Zu den Unterzeichnern der Erklärung gehören Lidl, Rewe, Edeka, Kaiser’s, Netto, Kaufland und Tegut sowie der deutsche Verband Tiernahrung. Ebenfalls unterschrieben haben Einzelhandelsketten aus Österreich, Schweiz, Belgien und Portugal. Die Erklärung ist auch eine Reaktion auf die Ankündigung britischer Supermärkte, wieder gentechnisch veränderte Futtermittel zuzulassen. Der Verband Lebensmittel ohne Gentechnik wertete die Erklärung „angesichts der geballten Marktmacht der beteiligten Unternehmen“ als ein „starkes Signal“.