8.000 Menschen demonstrierten letzten Samstag in München vor der Bayerischen Staatskanzlei gegen Agrarindustrie und Flächenfraß. Aufgerufen zu der Protestaktion unter dem Motto „Mir hams satt“ hatte ein breites Bündnis von Bauern-, Bio- und Umweltorganisationen.
Der Vorsitzende des Bundesverbandes deutscher Milchviehalter, Romuald Schaber, kritisierte, „dass die Landwirtschaftspolitik der EU bisher sowohl aus Sicht der Erzeuger, wie auch aus Sicht der Verbraucher, völlig einseitig an den Belangen der Industrie orientiert ist. Die Milchbauern haben diese ausbeuterische und ruinöse Politik satt.“
Mit der Agrarpolitik der CSU im Bund und in Bayern setzte sich Gertraud Gafus, stellvertretende Bundesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft auseinander. „Die verantwortlichen Politiker in Bayern schützen die bäuerlich Landwirtschaft und die Verbraucher nicht ausreichend vor gentechnisch veränderten Pflanzen und Saatgutmanipulation.“ Sie forderte Bundesagrarministerin Ilse Aigner auf, „endlich auch in den Entscheidungsgremien auf Bundesebene klar die Neuzulassung gentechnisch veränderter Pflanzen abzulehnen. Ein schönes Dirndl reicht nicht aus, Frau Aigner“, betonte sie abschließend. Einen breiten Raum auf der Demo nahmen auch die Straßenbaupläne der bayerischen Staatsregierung und die Planungen für eine dritte Startbahn für den Münchner Flughafen ein.
Bilder von der ersten bayerischen Großdemo für eine bessere Agrarpolitik gibt es auf Flickr.
Die nächste Großaktion von Wir-haben-es-satt findet am 31. August im niedersächsischen Wietze statt. Dort will das Bündnis den größten Geflügelschlachthof Europas umzingeln. Parallel dazu veranstaltet es von 29. August bis 1. September 2013 ein Sommercamp mit einem bunten Workshop-Programm und Musik.