Washington: Gentechnik-Kennzeichnung abgelehnt

Schon vor zehn Tagen stimmten die Wähler im U.S. Staat Washington über einen Gesetzesvorschlag zur Kennzeichnung gentechnisch veränderter Lebensmittel. Noch immer sind nicht alle Stimmen ausgezählt. Aber was sich bereits nach den ersten Hochrechnungen abzeichnete, hat sich inzwischen bestätigt: Es hat für eine Kennzeichnung nicht gereicht. Nach der letzten Mitteilung des staatlichen Wahlamtes haben 48,4 Prozent der Wähler für eine Kennzeichnung gestimmt und 51,6 Prozent dagegen. Zwar ist der Abstand in den letzten Tagen kleiner geworden und immer noch sind rund 55.000 Stimmen nicht ausgezählt. Doch das reicht nicht mehr, um das Ergebnis noch umzukehren. Endgültig bekannt gegeben wird es am 4. Dezember.
Wie schon bei der Abstimmung in Kalifornien im vergangenen Jahr hatten die Gentechnik- und Lebensmittelkonzerne in den letzten Wochen mit einer millionenschweren Nein-Kampagne gegen die Kennzeichnung mobilisiert und dabei vor allem mit steigenden Preisen gedroht. 22 Millionen Dollar gab die Initiative No on 522 aus, die unter anderem von Monsanto, Bayer und BASF unterstützt wurde. Weitere 11 Millionen Dollar steuerte der Verband der Lebensmittelindustrie zur Nein-Kampagne bei. Die Initiative Yes on 522 konnte dem nur knapp neun Millionen Dollar an Spendengeldern dagegen setzen. Zwei Millionen davon stammten von dem Naturkosmetikunternehmen Dr. Bronner’s. Die Agentur Reuters zitierte Firmenchef David Bronner: „Wir werden solange kämpfen, bis sie aufgeben.“