Gentech-Mais 1507: Wieviel Pestizid ist drin?

Wenn ein Bauer ein Pestizid spritzt weiß er, welche Konzentration der Wirkstoff im Kanister hat und welche Mengen er damit auf dem Acker ausbringt. Baut der Bauer einen genmanipulierten Mais an, der ein Bt-Toxin gegen Schädlinge produziert, sollte er das auch wissen. Kann er aber nicht, weil der Pestizidgehalt in den Pflanzen stark schwankt. Das zeigen Daten zum Gentech-Mais 1507, die Testbiotech zusammengestellt und analysiert hat.
Die Daten stammen aus den Zulassungsanträgen für die Sorte 1507 in der EU, USA und Australien. „Dabei zeigen sich bei den Angaben über die Konzentrationen des Insektengifts, das in den Pflanzen gebildet wird, ganz erhebliche Unterschiede“, schreibt Testbiotech und folgert daraus, „dass die 1507-Pflanzen in ihren Eigenschaften nicht ausreichend einheitlich und vorhersagbar sind, sondern sehr viel größere Unterschiede zeigen, als von der europäischen Lebensmittelbehörde EFSA bislang angegeben wird. So können zum Beispiel Züchtungsmethoden, Standortbedingungen, die Anwendung von Spritzmitteln, aber auch Klimaschwankungen ganz erheblichen Einfluss auf die Toxinkonzentration haben.“ In allen Unterlagen fehlten Angaben über mögliche Extremwerte des Bt-Gehalts unter Stressbedingungen. Auch fänden sich fast gar keine Messwerte zur Bt-Konzentration in den Wurzeln.
Für Testbiotech ist daher klar: „Auf der Grundlage der vorliegenden Daten muss daher auf eine EU-Anbauzulassung verzichtet werden.“ Ob die Mehrheit der EU-Mitgliedsstaaten dies ebenso sieht, wird sich morgen zeigen, wenn der EU-Ministerrat über die Zulassung von 1507 entscheidet.