Neue Seralini-Studie: Die Mischung macht das Gift

Der französische Professor Gilles-Eric Séralini und sein Team legen sich erneut mit den großen Agrar-Konzernen an. Die Wissenschaftler von der Forschungsgruppe Criigen haben in der Zeitschrift BioMed Research International eine neue Studie veröffentlicht. Das Ergebnis: Fertige Pestizidmischungen, wie sie die Hersteller an die Bauern verkaufen, sind weitaus giftiger als die eigentlichen Wirkstoffe. Und am allergiftigsten bei den Herbiziden war das Monsanto-Produkt Roundup.
Séralini und sein Team hatten für ihren Vergleich drei menschliche Zell-Linien verwendet und sie im Reagenzglas jeweils den gleichen Wirkstoffkonzentrationen ausgesetzt, einmal als Wirkstoff pur, das andermal als fertige Pestizidmischung. So verglichen sie bei je drei der wichtigsten Herbizide, Fungizide und Insektizide die Auswirkungen auf die Zellen. Das Ergebnis: „Acht der neun Formulierungen waren mehrere Hundert mal giftiger als ihr aktiver Wirkstoff.“ Die Ursache dürfte in den vielen, meist nicht deklarierten Zusatzstoffen liegen, die einer Pestizidformulierung zugesetzt werden, damit sich die Wirkstoffe besser verteilen oder besser in Blätter eindringen. Bei den amtlichen Zulassungstests wird jedoch in der Regel nur der Wirkstoff alleine untersucht. Aus diesen Ergebnissen errechnet sich dann ein noch akzeptabler täglicher Aufnahmewert (ADI-Wert), auf den sich danach die amtlich erlaubten Rückstandshöchstwerte beziehen. Dieses Vorgehen werde durch ihre Ergebnisse in Frage gestellt, schreibt Séralinis Team. Notwendig seien Zulassungsuntersuchungen, bei der die jeweiligen Formulierungen getestet werden müssen.