Gentechnik weltweit: Der Anteil geht zurück

Die gentechnikfreundliche Organisation ISAAA hat ihre Anbauzahlen für 2013 vorgelegt. Demnach stieg die Fläche, auf der genmanipulierte Pflanzen angebaut wurden, um 5 auf 175 Millionen Hektar. Damit hat sich die Wachstumssrate der letzten Jahre halbiert. Zunahmen verzeichnete die ISAAA nur noch bei Soja und Mais. Da bei beiden Feldfrüchten die gentechnikfrei bewirtschafteten Flächen stärker zunahmen als die GVO-Felder, sank relativ gesehen der GVO-Anteil: bei Soja um zwei Prozentpunkte und bei Mais um drei. Bei Baumwolle gingen die Anbauflächen um 0,4 Millionen Hektar zurück, bei Raps gar um 1,1 Millionen Hektar. Entsprechend stark sank der GVO-Anteil an der weltweiten Erzeugung. Bei Raps beträgt er statt 30 noch 24 Prozent, bei Baumwolle sind es noch 70 Prozent statt 81 in 2012.
Dieser eingestandene Rückgang ist bemerkenswert, weil die ISAAA bei Gentechnikkritikern als Lobbyorganisation für Agro-Gentechnik gilt und ihre Zahlen als überhöht und schlecht belegt eingeordnet werden. Denn neben den USA und einigen europäische Staaten erfassen nur wenige Länder den Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen. Die ISAAA ist deshalb auf Zahlen aus der Industrie angewiesen. Im vergangenen Jahr hatte das Africa Centre for Biosafety am Beispiel der Zahlen für Südafrika nachgewiesen, dass die ISAAA die offiziellen Zahlen der Regierung auf das Vierfache aufgebläht hatte.
Die ISAAA-Zahlen zeigen, dass lediglich in Brasilien das GVO-Wachstum ungebrochen ist, während in den USA, Argentinien, Indien und China die Flächen nur noch leicht zunahmen. Im Raps-Land Kanada gingen sie sogar um 800.000 Hektar zurück. Neue Anbau-Länder kamen nicht hinzu. Allerdings erwähnt der Bericht, dass Indonesien und Panama den kommerziellen Anbau von GVO für 2014 erstmals erlaubt haben.