Patente: Monsanto kapert konventionelle Soja

Das Europäischen Patentamt (EPA) hat dem Gentechnik-Konzern Monsanto ein Patent auf konventionelle Sojabohnensorten erteilt. Das teilte die Kampagne Keine Patente auf Saatgut mit. Sie warf dem Patentamt vor, die Biopiraterie von Monsanto zu unterstützen.
Das Patent gewährt dem Konzern die Eigentumsrechte an mehreren 100 Genvarianten, die bei rund 250 wilden und gezüchteten Sojapflanzen aus Asien und Australien natürlicherweise vorkommen. Damit dürften Sojapflanzen mit diesen Genvarianten in der konventionellen Züchtung nur noch mit der Erlaubnis von Monsanto eingesetzt werden.
„Dieses Patent ist nichts anderes als Biopiraterie in großem Maßstab. Monsanto versucht, die Kontrolle über die genetische Vielfalt zu erlangen, die benötigt wird, um beispielsweise Nutzpflanzen an den Klimawandel anzupassen“, sagt Ruth Tippe für die internationale Koalition Keine Patente auf Saatgut. „Nach korrekter Auslegung der europäischen Patentgesetze darf das EPA keine Patente auf Verfahren zur konventionellen Züchtung erteilen. Wir brauchen jetzt eine deutliche Reaktion von europäischen Regierungen, um diese Patente zu stoppen.“
Das EPA ist kein Teil der EU, sondern eine zwischenstaatliche Organisation. Regiert wird sie von einem Verwaltungsrat, der sich aus Repräsentanten der EPA-Mitglliedsstaaten zusammensetzt.