Der indische Bundesstaat Karnataka hat dem indischen Saatgutkonzern und Monsanto-Partner Mahyco verboten, sein genmanipuliertes Baumwollsaatgut weiter in diesem Bundesstaat anzubieten. Der Grund für diese Anordnung waren massiven Ernteverluste im letzten Jahr, die von Bauern aus sieben Provinzen in Karnataka gemeldet wurden. Das Agrarministerium ging zusammen mit Wissenschaftlern den Ursachen nach und fand heraus, dass ein Teil des von Mahyco hergestellten und verkauften Saatguts von minderer Qualität war und nicht den angegebenen Sorten entsprach. Zudem habe Mahyco die mit der indienweiten Genehmigung der Bt-Baumwolle verbundenen Auflagen nicht erfüllt. Zu diesen zählt, dass der Hersteller Trainingsprogramme für die Bauern durchführen muss, die das Saatgut einsetzen.
In dem südindische Bundesstaat, dessen Hauptstadt die Hightech-Metropole Bangalore ist, zählt Baumwolle zu den wichtigsten Agrarrohstoffen. Nach Angaben der Zeitung Business Standard hatten Bauern auf rund 200.000 Hektar zwei Bt-Baumwollsorten von Mahyco ausgesät, die der Hersteller als besonders ertragreich beworben hatte. Doch das Saatgut floppte. In vielen Fällen lag die Ernte 50 Prozent unter dem Durchschnitt. Insgesamt waren über 50.000 Kleinbauern in 1.900 Dörfern von der Missernte betroffen. Deren Schaden bezifferte der Bangalore Mirror auf rund 28 Millionen Euro. Das Geld verlangen die Bauern jetzt von Mahyco zurück. In dem Städtchen Haveri stürmten sie die örtliche Mahyco-Niederlassung, berichtete der New Indian Express.