Kontrollen zeigen: Reines Saatgut ist machbar

Die für die Überwachung zuständigen Kontrollstellen der Bundesländer untersuchten in den letzten Monaten rund 500 Proben Maissaatgut. In acht Fällen fanden sie gentechnische Verunreinigungen – das entspricht einem Anteil von nur 1,6 Prozent. Die betroffenen Chargen konnten rechtzeitig vor der Aussaat aus dem Verkehr gezogen werden.
Für Greenpeace bestätigen die Werte einen Trend: „Seit vier Jahren finden sich immer weniger Fälle von verunreinigtem Saatgut. 2011 waren noch sieben Prozent des Mais-Saatgutes verunreinigt, seitdem nimmt der Anteil immer weiter ab und erreicht 2014 einen neuen Tiefstand“, schreibt die Umweltorganisation. Sie wendet sich gegen die Bestrebungen der Pflanzenzüchter, die Nulltoleranz gegenüber gentechnischen Verunreinigungen im Saatgut durch einen Schwellenwert zu ersetzen. „Bereits ein Schwellenwert von 0,1 Prozent würde bedeuten, dass auf jedem Hektar Mais etwa 100 Gen-Pflanzen wachsen“, sagt Dirk Zimmermann, Gentechnik-Experte von Greenpeace. „So besteht die Gefahr, dass sich gentechnisch veränderte Pflanzen unkontrolliert ausbreiten und ungewollt in die Nahrungskette gelangen.“ Auch Bioland-Präsident Jan Plagge will Nulltoleranz für Gentechnik im Saatgut erhalten: „Sie ist für eine gentechnikfreie und nachhaltige Landwirtschaft existentiell.“
Die staatlichen Kontrolleure fanden im Saatgut von Raps, Senf und Roter Bete keine Verunreinigungen. Bei den Sojabohnen jedoch wiesen zwei von acht Proben aus Baden-Württemberg Verunreinigungen auf.