Die chinesischen Behörden haben seit November 2013 1,45 Millionen Tonnen angelieferten US-Mais zurückgewiesen, weil das Getreide mit einer in China noch nicht zugelassenen genmanipuliertem Maissorte von Syngenta verunreinigt war. Der Verband der US-Getreidebauern (National Grain and Feed Association, NGFA) schätzt den Schaden für die US-Farmer auf bis zu 2,1 Milliarden Dollar, berichtete das Portal Farm Futures. Der Verband hat den Chemiekonzern aufgefordert, auf die Vermarktung neuer Gentech-Maissorten in den USA zu verzichten, solange diese nicht in China zugelassen sind.
Auslöser der chinesischen Null-Toleranz-Politik ist der Mais MIR 162, den Syngenta unter dem Markennamen Agrisure Viptera seit 2011 vermarktet. In der EU ist die Sorte seit Oktober 2012 als Lebens- und Futtermittel zugelassen. In China jedoch ist der Zulassungsprozess noch nicht abgeschlossen. Mit jährlich sieben Millionen Tonnen Mais ist China der wichtigste Abnehmer der US-Maisbauern. Die von der NGFA errechneten Verluste umfassen die direkten Kosten der Rücknahmen und weiterer dadurch verzögerter Importe. Eingerechnet wurden auch ein leichter, durch die Zurückweisungen ausgelöster Preisverfall sowie negative Folgen für die US-Lieferungen an Sojabohnen und Maiskleber. Denn beide könnten ebenfalls mit MIR162 verunreinigt sein.
Die NGFA befürchtet, dass die Verluste sich im Vermarktungsjahr 2014/15 auf 2,5 Milliarden Euro erhöhen könnten. Denn Syngenta hat in den USA eine neue Sorte auf den Markt gebracht, Duracade 5307, die bisher weder in China noch in der EU zugelassen ist.