Auch 2014 wird es in Deutschland aller Voraussicht nach keinen Anbau von genmanipulierten Pflanzen geben. Doch von den bis 2012 bepflanzten gv-Feldern kann immer noch Gefahr ausgehen. Darauf hat Jörg Bergstedt von der Projektwerkstatt Saasen in seinem aktuellen Gentechnikfilz-Newsletter hingewiesen. Er hat sich von dem für die Genehmigung von Freisetzungen zuständigen Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) die Zahlen für den Durchwuchs in den Jahren 2010 bis 2013 besorgt. Durchwuchs bezeichnet das Wiederaufkeimen von Pflanzen, die im Vorjahr dort gesät oder eingesetzt worden waren. Die Daten müssen dem BVL von den Betreibern der Versuchsfelder vorgelegt werden.
Bei 9 von 40 Versuchsfeldern habe es laut der Unterlagen des BVL ein- oder mehrfach Durchwuchs gegeben, berichtet Jörg Bergstedt. Betroffen davon waren die Versuchsfelder des AgroBioTechnikums in Sagerheide bei Rostock, der Schaugarten in Üplingen sowie einige Kartoffelfelder mit Gentechknollen von BASF.
Jörg Bergstedt weist darauf hin, dass die Durchwuchsbeobachtung nur für ein Jahr vorgeschrieben sei. Es habe sich aber gezeigt, dass auch im zweiten Jahr nach Versuchsende noch Durchwuchs vorkomme.
Die Kontrollen gälten nur für Versuchsfelder, nicht aber für kommerziell zugelassenen gv-Pflanzen. „Als 2009 der MON810 verboten wurde, hat niemand geschaut, ob solche Pflanzen neu aufliefen“, kommentiert der Gentechnik-Aktivist.