Der Einsatz des Herbizidwirkstoffs Glyphosat beeinträchtigt die Fortpflanzungsrate von Regenwürmern. Das ergab ein Experiment, dessen Ergebnisse argentinische Forscher in der Zeitschrift Water, Air & Soil Pollution veröffentlichten.
Die Forscher hatten Regenwürmer der Gattung Eisenia fetida in mehrere große Töpfe verteilt. Eine Gruppe erhielt eine Glyphosatdusche in der für die Unkrautbekämpfung üblichen Konzentration, die zweite eine doppelt so hohe Anwendung, die dritte Gruppe blieb glyphosatfrei. Die Regenwürmer in diesen Töpfen entwickelten sich gut, während die beiden mit Glyphosat behandelten Gruppen negative Wachstumsraten aufwiesen. „Die Ergebnisse legen nahe, dass solche subletalen Effekte dazu führen können, das Populationen von Nicht-Zielorganismen örtlich aussterben.“ Dies unterstreiche die Bedeutung solcher Studien für die Umweltverträglichkeitsprüfung von Agrarchemikalien.
Deutliche Nebenwirkungen von Glyphosat auf Regenwürmer und Bodenpilze hatten auch Wissenschaftler der Universität für Bodenkultur in Wien festgestellt und im Juli 2014 veröffentlicht. „Im Gegensatz zu vielen anderen Studien, die die Wirkung von Herbiziden auf Nicht-Zielorganismen im Labor in Petrischalen untersucht haben, verwendeten wir große Pflanzentöpfe mit Feldboden, Pflanzen, Regenwürmern, Pilzen und Mikroorganismen – sozusagen ein vereinfachtes Ökosystem“, erklärten die Wiener Wissenschaftler.
Die Glyphosathersteller behaupten hingegen weiterhin: „Die Risikobewertungen internationaler Behörden haben bisher immer ergeben, dass der vorschriftsmäßige Gebrauch von Glyphosat-haltigen Herbiziden kein wesentliches Risiko für Nicht-Zielorganismen darstellt.“