Das Bundeslandwirtschaftsministerium hatte für den gestrigen Montag zu einer Anhörung über „Forschung im Bereich der Grünen Gentechnik“ eingeladen. Mehrere Verbände aus dem Agrar- und Umweltbereich veröffentlichten aus diesem Anlass gemeinsame „Forderungen für die Verbesserung der Risikoforschung mit gentechnisch veränderten Pflanzen“.
Aus Sicht der Verbände müssen die Standards zur Vermeidung von Interessenkonflikten angehoben werden, insbesondere bei Projekten, die mit öffentlichen Geldern finanziert werden. Experten, die Forschungsprojekte auswählen oder bewerten, müssten „vollständig transparent“ berufen werden. Weiter heißt es: „Nichtregierungsorganisationen müssen deutlich stärker an den Entscheidungsfindungen im Kontext der aus öffentlichen Geldern finanzierten Risikoforschung beteiligt werden. Dies gilt insbesondere für die Entwicklung und Formulierung von Themen und Zielsetzungen, wie auch für die Auswahl der Forschungsprojekte und der Auftragnehmerinnen und Auftragnehmer.“
Um die Risikoforschung zu finanzieren, sollte die Industrie zu einer Abgabe herangezogen werden – ohne Einfluss auf die Vergabe dieser Gelder zu haben. Damit eine unabhängige Forschung überhaupt möglich werde, müsse „der Zugang zu den Untersuchungsmaterialien (z.B. gentechnisch verändertes Saat- und Erntegut und isogene Linien) jeder Forscherin und jedem Forscher ohne Einschränkung offen stehen.“. Derzeit bestimmen die Saatgutkonzerne als Inhaber der patentierten Saaten, wer damit forschen darf.