Gentech-Mais 1507: EU-Kommission verschiebt die Zulassung

Die EU-Kommission wird den umstrittenen genmanipulierten Mais 1507 nicht vor Juni 2015 zulassen. Das meldete der Nachrichtendienst Agra Europe. Die Kommission will eine erneute Überprüfung der EU-Lebensmittelbehörde EFSA abwarten.

Der Gentechnik-Ausschuss der EFSA hatte schon im Dezember aus eigenem Antrieb beschlossen, sich mit einer neuen Studie über die Ausbreitung von Maispollen zu befassen. In dieser im Oktober 2014 veröffentlichten Studie hatten Wissenschaftler der Universität Bremen und des Bundesamtes für Naturschutz Monitoringdaten aus den Jahren 2001 bis 2010 ausgewertet. Für diese Daten wurden bei über 200 Maisfeldern in Deutschland, der Schweiz und Belgien ermittelt, wie weit der Wind die Pollen wegtrug. Noch in einigen Kilometern Entfernung von den Feldern fanden sich relevante Mengen an Pollen in den Sammelgefäßen. Die Wissenschaftler folgerten daraus, dass Mindestabstände im Kilometerbereich notwendig seien, um nützliche Insekten vor den negativen Auswirkungen des Gentechnik-Pollens zu schützen. Kritik übten die Wissenschaftler an dem statistischen Modell, das die EU-Lebensmittelbehörde EFSA bisher verwendete, um die Ausbreitung von Maispollen abzuschätzen. Mit dieser Kritik wollen sich die Gentechnik-Experten der EFSA bis Ende Mai auseinandersetzen. Sie kündigten an, ihre bisherigen Empfehlungen zur Risikominimierung zu überarbeiten und ihre bisherigen Stellungnahmen zu ergänzen. Bisher hielt die EFSA aufgrund ihres Ausbreitungsmodells beim Anbau von Gentechnik-Mais Sicherheitsabstände zu Naturschutzgebieten von nur 20 bis 30 Metern für ausreichend, um die Raupen geschützter Schmetterlinge vor der Aufnahme des insektengiftigen Pollen zu schützen.
Für Christoph Then von Testbiotech ist klar: „Auf der Grundlage der bisherigen Risikobewertung der EFSA kann der Mais 1507 offensichtlich nicht als sicher gelten. Die Europäische Kommission sollte die Zulassung stoppen.“ Zumindest hat sie sie vertagt.

2 Gedanken zu „Gentech-Mais 1507: EU-Kommission verschiebt die Zulassung“

  1. Wenn ich das so lese krieg ich Angst vor unserer Gesetzgebung. Der kleine Garten am Dorfrand hat nicht die geringste Chance und ich seh schon die ersten Biobauern – von Monsanto und Co.verklagt- in den Knast wandern. Die ausgelaugten Felder der USA sind doch abschreckend genug,…müssen wir denn alles schlechte nachmachen???

  2. leute,
    es geht LEIDER nicht nur um mais! ja, wir müssen angst haben, aber vor uns selber!!! wo achten wir beim einkauf darauf, aus welchen samen, das, was wir kaufen, gezogen wurde bzw. gewachsen ist? — mit unserem ewigen BILLIGBILLIG unterstützen wir nachgerade die ziele der gentechnik. kurz davor heisst es CMS-hybride – wer und welche weiss das und wo sind die grenzen zur gentechnik? und VOR ALLEM wo sind die verbraucherinnen-informationen? wer sagt uns, dass mittlerweile mehr als 90% der im biohandel verkauften getreide/gemüse/obst/kräuter schon “kunstsorten” sind – sprich hybriden – und das ist heut zu tage nahe dran an der gentechnik – das ist die stillschweigende hintertür, wo die monsantos unserer zeit uns schon längst hinters licht führen.
    wo sind die kundinnen, die im supermarkt, im bioladen nachfragen, ob gemüse, getreide etc. aus samenfesten sorten stammt? als bioladenbesitzerin weiss ich es aus erster quelle: NIEMAND FRAGT DANACH!!! nur billig muss es sein! wir als verbraucherinnen haben ALLES IN DER HAND! nachfragen, informieren und NICHT MEHR KAUFEN! unterschriften sammeln – politisch werden. überlegen, wen oder was wir mit unseren einkäufen unterstützen.jede von uns hat eine stimme – nutzen wir sie. nicht indem wir noch so viele “likes” und “clicks” gemütlich von zuhause aus vergeben sondern indem wir mündig werden und wie mündige bürgerinnen handeln. niemand wird verhungern, nur weil wir uns dazu entschliessen, nur noch das zu kaufen/essen – WAS DIE BÄUERIN KENNT! – genau so wie es schon unsere ahninnen gesagt haben. denn das was die bäuerin kennt, hat auch den echten mehrwert – den höheren nährwert – nährt uns besser, brauchen wir nicht mehr so viel. nebenwirkung: kann zu erschlankung führen.
    diese zeilen kommen direkt aus meinem bio-herzen und sind in der weiblichen form geschrieben – männer, die mitverstehn, sind selbstredend immer gerne mit gemeint.

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