Neue Seralini-Studie: Futter macht Laborratten krank

Das handelsübliche Futter von Laborratten ist so stark mit Pestiziden und anderen Kontaminanten belastet, dass dadurch Chemikalien- und Gentechnik-Studien beeinflusst werden könnten. Zu diesem Ergebnis kommt der französische Wissenschaftler Gilles-Eric Seralini.

Für die in der Fachzeitschrift PLOS veröffentlichten Arbeit haben Seralini und sein Team 13 Proben von allgemein gebräuchlichem Laborrattenfutter von allen fünf Kontinenten auf zahlreiche Pestizide, einige Chemikalien und Schwermetalle sowie auf gentechnisch veränderte Organismen untersuchen lassen. In allen Futtermischungen ließen sich Pestizide nachweisen, zum Teil in der Größenordnung zwischen 0,5 und 2 ppm. Auch Schwermetalle fanden sich in allen Proben. In sieben Fällen waren die von der EU (für den Menschen) festgelegten zulässigen täglichen Aufnahmewerte (ADI) überschritten. Einige Mischungen bestanden bis zur Hälfte aus gentechnisch manipulierten Pflanzen.

Diese Belastungen des Futters beeinträchtigen die Aussagekraft von Studien über chronische Wirkungen von Chemikalien oder GVOs. Für solche Studien werden Ratten, die von vorneherein zu Tumorbildung oder anderen Krankheiten neigen, über Monate hinweg in zwei Gruppen aufgeteilt. Die Kontrollgruppe wird mit dem handelsüblichen Futter ernährt. Die Testgruppe enthält das Futter plus die zu untersuchende Substanz. Wenn nun aber das Futter der Kontrollgruppe schon so belastet ist, dass die Tiere davon krank werden können, dann lässt sich eine mögliche Wirkung der Testsubstanz nicht mehr deutlich erkennen.

Die französische Organisation CRIIGEN, die die Studie unterstützte, wies darauf hin, dass eines der Futter von der Firma DuPont bei der Zulassungsstudie für einen genmanipulierten Raps verwendet worden war. Das Futter habe Wirkstoffe des Pestizids Roundup in einer Konzentration enthalten, die toxische Effekte auslösen könne. Dadurch sei das Ergebnis der Studie – der Raps ist sicher – offensichtlich fehlerhaft.