Wenn es um die Anwendung neuer gentechnischer Methoden wie CRISPR oder TALEN in der Pflanzenzüchtung geht, haben große Saatgut-Konzerne die Nase vorn. Das ergab eine Patentrecherche der Organisation Testbiotech. Sie ergab, dass die US-Konzerne DuPont und Dow Agrosciences die meisten Patente auf die neuen Verfahren und die damit hergestellten Pflanzen angemeldet haben, gefolgt vom deutschen Konzern Bayer. Auffallend sei zudem eine steigende Anzahl von Patentanträgen auf Gentechnik-Nutztiere schreibt Testbiotech. Als Beispiel hierfür nennt der Bericht Patente auf Verfahren, mit deren Hilfe der Anteil von Muskelfleisch bei Tieren erhöht werden kann oder die die Geschlechtsreife bei Tieren ausschalten und so eine Nachzucht verhindern. „Es kann daher keinen Zweifel daran geben, dass die großen Konzerne die Märkte, Forschungsstrategien und die Produktentwicklung bei den neuen Gentechnik-Verfahren dominieren werden. Diese Entwicklung wird traditionelle Züchter, Landwirte, Lebensmittelhersteller und auch die Verbraucher betreffen“, heißt es in der Zusammenfassung des Berichts.
Anders als die Konzerne argumentiert Testbiotech, dass die verwendeten Methoden immer als gentechnische Verfahren anzusehen seien und entsprechend reguliert werden müssten. Nur dann könnten auch die Risiken angemessen überprüft werden. Und davon gäbe es reichlich, meint Testbiotech-Geschäftsführer Christoph Then. „Die neuen Gentechnik-Verfahren zeigen eine ähnliche Bandbreite von Nebenwirkungen und Risiken wie die bisherigen Methoden.