Spanische Maisbauern wenden sich von MON 810 ab

Große spanische Maisanbauer haben sich vom Gentech-Mais MON 810 abgewandt und bauen wieder herkömmlichen Mais an. Das meldete das spanische Wirtschaftsjournal Economia Digital. Die Gründe dafür sind die höheren Saatgutpreise sowie Ernten, die sich nur mit einem Preisabschlag von 25 Prozent auf dem Markt absetzen lassen. Teilweise seien auch die Erträge der Felder schlechter gewesen als bei herkömmlichem Mais.

Economia Digital zitiert einen Bauern aus der Provinz Aragon mit den Worten: „Es ist ein klarer Trend. Die Erzeuger in der Region, darunter einer der größten mit mehr als 700 Hektar, haben den Anbau Gentech-Mais eingestellt. Sie haben nach mehreren Ernten realisiert, dass der Anbau weit weniger profitabel ist.“ In einem Report der Provinzregierung heißt es, dass die Schäden durch den Kornbohrer – gegen den MON 810 ein Toxin bildet – in den letzten Jahren abgenommen hätten. Dies habe ebenfalls dazu beigetragen, dass herkömmlicher Mais profitabler wurde. Jetzt müssen sich die Bauern wieder nach gentechnikfreien, lokal angepassten Sorten umsehen. Doch die sind rar geworden. „Durch das Gentechnik-Saatgut wurden lokale Sorten weniger, in manchen Fällen verschwanden sie ganz“ zitiert das Journal einen Bauern.

Unter Druck gerät der Anbau von MON 810 auch durch eine Pflanze namens Teosinte. Diese
aus Amerika eingeschleppte Urform des Maises breitet sich als Unkraut in den spanischen Maisanbaugebieten aus.. befürchten, dass sich MON 810 mit Teosinte kreuzen könnte und sich so dessen manipuliertes Erbgut in großem Stil in der Natur ausbreitet. Maispollen werden mit dem Wind über Kilometer verfrachtet. Deshalb forderten die Organisationen, dass der gentechnisch veränderte Mais nicht mehr angebaut werden dürfe, bis man Teosinte im Griff habe.