Mit schöner Regelmäßigkeit finden gentechnisch veränderte Papayas aus Thailand ihren Weg nach Europa – wo sie nicht zugelassen sind. Vor zwei Wochen musste die Hamburger Schroeder KG einen tropischen Fruchtcocktail mit Maracujasaft der Marke Iska zurückrufen. Die Dosen wurden in Thailand mit dem Saft befüllt. Nach Angaben im europäischen Schellwarnsystem RASFF mussten Dosen auch aus Bosnien und der Slowakei zurückgeholt werden, insgesamt über 17 Tonnen. Laut RASFF-Bericht von Mai 2016 fanden finnische Behörden genmanipulierte Papayas in gefrorenen Smoothies aus Belgien. Die Schweizer meldeten im Mai die Ankunft frischer GVO-Papaya aus Thailand. Deutsche Behörden zogen im Januar des Jahres eine halbe Tonne gekühlte GVO-Papaya aus Indien aus dem Verkehr. Entwickelt wurden die GVO-Papaya, um die Bäume gegen einen Virus resistent zu machen. Zugelassen ist der kommerzielle Anbau in Hawaii und in China. In Thailand und Indien gab es , wie in einigen anderen süd- und ostasiatischen Ländern, nur Freisetzungsversuche. Diese haben offensichtlich einiges freigesetzt.
Auch GVO-Reis fanden die Lebensmittelbehörden in den letzten Monaten: Frankreich meldete schon im Januar: „nicht zugelassener gentechnisch veränderter Reis in Fertiggericht, hergestellt in Vietnam, mit Rohmaterial (Reis) aus Thailand“. Italien fand im März einen nicht zugelassenen GVO-Reis in chinesischen Reisnudeln und wies die Ware zurück. Ebenfalls im März meldete eine deutsche Behörde „nicht zugelassener, gentechnisch veränderter Langkornreis aus Litauen“, und nahm rund 15 Tonnen davon vom Markt. Im Laufe der Ermittlungen meldeten sich auch Estland, Lettland, Finnland, Schweden. Dänemark und Irland zu Wort. Ergänzt wurde die Meldung durch den Zusatz „ mit Rohmaterial aus Myanmar, Kambodscha, Thailand und Pakistan“. Da sieht es mit der Rückverfolgbarkeit wohl nicht so gut aus.