Neues Forschungsprojekt zu Gentech-Risiken gestartet

Unabhängige Wissenschaftler haben in Zürich ein neues Forschungsprojekt zu den Risiken gentechnisch veränderter Pflanzen gestartet. Träger des Projekts RAGES (sind das European Network of Scientists for Social and Environmental Responsibility (ENSSER), sein Schweizer Ableger CSS (Critical Scientists Switzerland), GeneWatch UK und Testbiotech. Die beteiligten Experten, die aus dem Bereich öffentlicher Forschung und der Zivilgesellschaft kommen, stimmen darin überein, dass die gegenwärtige europäische Praxis der Risikobewertung gentechnisch veränderter Pflanzen nicht ausreicht, um den Schutz von Mensch und Umwelt zu gewährleisten. „Es ist kein Geheimnis, dass diese Standards ganz wesentlich von der Industrie beeinflusst wurden. Wir müssen das System besser ausbalancieren und dem Schutz von Mensch und Umwelt ein größeres Gewicht geben“, sagt dazu Christoph Then von Testbiotech.

Allerdings werden die beteiligten Wissenschaftler selbst keine experimentelle Forschung durchführen, sondern ihre Analyse auf eine große Bandbreite vorhandener wissenschaftlicher Publikationen und Datenbanken stützen. „Wir wollen insbesondere zu einem verbesserten wissenschaftlichen Verständnis der Risiken beitragen, die mit der Einführung gentechnisch veränderter Pflanzen in Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion einhergehen, sagt Angelika Hilbeck für ENSSER. Zudem wollen die Experten eine Reihe von Empfehlungen erarbeiten, wie man in Zukunft die Risiken gentechnisch veränderter Pflanzen besser erforschen und den Umgang mit ihnen besser regulieren könnte. Zum Abschluss des Projekts ist eine öffentliche Tagung im Dezember 2017 geplant. Unterstützt wird das Projekt von der Stiftung Mercator Schweiz.