USA: Öko-Richtlinien sollen neue Gentech-Methoden ausschließen

Der Beirat für die nationalen Bio-Richtlinien der USA hat dem Landwirtschaftsministerium einstimmig empfohlen, alle Zutaten auszuschließen, die mit Hilfe der nächsten Generation gentechnischer Methoden oder mit Gene Editing hergestellt wurden. Das meldete der Verband Friends of Earth (FoE).

In den USA gelten entsprechende Produkte wie der Raps der Firma Cibus oder der Stevia-Süßstoff EverSweet des Agrarkonzerns Cargill nicht als gentechnisch veränderte Organismen (GMO) und dürfen ohne weitere Auflagen und ohne jede Kennzeichnung vermarktet werden. Die Regierung habe die Erwartung der Verbraucher, diese Produkte angemessen zu bewerten, nicht erfüllt, sagte Jaydee Hanson von der Verbraucherorganisation Center for Food Safety. „Wenn das Landwirtschaftsministerium die Empfehlung des Beirats umsetzt, können sich Verbraucher, die Gentechnik vermeiden wollen, auf das Bio-Siegel verlassen. Sie wissen dann: Dieses Produkt ist gentechnikfrei.“

Die Empfehlung des Beirats folge einem wachsenden Trend von Unternehmen, die gegen Zutaten aus der synthetischen Biologie Stellung beziehen, schreibt FoE. So hätten Speiseeishersteller wie Ben and Jerry’s und Hägen-Dasz zugesagt, auf Synbio-Vanillegeschmack zu verzichten, den die Schweizer Firma Evolva auf den Markt gebracht hat. Auch das Non-GMO Project, Nordamerikas einziger Zertifizierer für gentechnikfreie Lebensmittel, habe kürzlich seine Standards überarbeitet und Synthetische Biologie sowie Gene Editing neu als Gentechnik aufgenommen.

In der EU steht die Entscheidung noch aus, ob die neuen gentechnischen Verfahren auch unter das Gentechnikrecht fallen. Gegebenfalls wären dann auch für die EU-Öko-Verordnung entsprechende Anpassungen erforderlich um klarzustellen, dass solche Verfahren insbesondere in der Pflanzenzüchtung, nicht öko-kompatibel sind.