Eine in der Zeitschrift Nature veröffentlichte Studie kommt zu dem Schluss, dass das Herbizid Roundup in minimalen Dosen über längere Zeit aufgenommen die Leber schädigen kann.
Basis der Studie waren Leberproben einiger Ratten aus der bekannten Seralini-Studie von 2012. Den Tieren war zwei Jahre lang über das Trinkwasser eine minimale Dosis (0,05 ppb) Glyphosat verabreicht worden. Neben einer erhöhten Krebsraten wurden bereits damals Anzeichen für Leberschädigungen festgestellt. In der neuen Studie wurden nun die Leberproben nach verschiedenen wissenschaftlichen und statistischen Methoden ausgewertet. Das Augenmerk lag dabei auf Veränderungen von Eiweißen sowie auf der Analyse von Bio-Markern. Ingesamt ergab sich aus Sicht der Wissenschaftler das Bild von Tieren, die dabei sind, eine nicht-alkoholbedingte Fettleber und eine daraus folgende Leberentzündung zu entwickeln. Es gebe eine signifikante Überlappung zwischen den beobachteten Änderungen auf molekularer Ebene und den Biomarkern, die auf eine Fettleber hinweisen, schreiben die Autoren. Zudem würden sich die Beobachtungen mit den Untersuchungsbefunden der Lebern decken, die krankheitsbedingte Änderungen aufwiesen.
Angesichts des Wirbels, den die Seralini-Studie vor vier Jahren ausgelöst hatte, sind die Autoren in ihren Schlussfolgerungen sehr zurückhaltend. Sie empfehlen, den Versuch mit mehr Tieren zu wiederholen, um die statistische Aussagekraft zu erhöhen. Auch weisen sie ausdrücklich darauf hin, dass nicht der reine Wirkstoff Glyphosat untersucht wurde, sondern die gebrauchsfertige Herbizidmischung Roundup mit all ihren Zusatzstoffen. Ebenso findet sich kein Hinweis darauf, dass die nicht-alkoholbedingte Fettleber neben Diabetes bei den Ärzten inzwischen als Volkskrankheit gilt. Zudem kann die prinzipiell durch Ernährungsumstellung noch heilbare Fettleber zu chronischen Leberentzündungen und langfristig tödlichen Zirrhosen führen.