Die Firma Aquabounty hat 4,5 Tonnen ihres gentechnisch veränderten (gv) AquAdvantage-Lachses an einen nicht bekannten Händler verkauft. In Kanada ist keine Gentechnik-Kennzeichnung vorgeschrieben, so dass nicht bekannt ist, welche Wege der gv-Lachs seit dem Verkauf genommen hat. Er könnte auch in andere Länder weiterverkauft worden sein.
Wenn es in Kanada keinerlei Transparenz über den Verkauf der Tiere gibt, wer kann dann sicher sein, dass der Fisch nicht auch in die EU gelangt“, fragt sich Christoph Then von Testbiotech und warnt: „Es droht der Verlust der Kontrolle und der Wahlfreiheit in der EU.“
Der AquAdvantage-Lachs ist weltweit das erste gv-Tier, das Verbrauchern aufgetischt wird. Er wurde so manipuliert, dass er doppelt so schnell wächst wie ein natürlicher Lachs. Die Eier der gv-Lachse erzeugt Aquabounty an der kanadischen Westküste und transportiert sie nach Panama, wo die Tiere in einer Inland-Fischzucht aufgezogen werden. Damit soll ausgeschlossen werden, dass ein gv-Lachs entkommt und sich mit wilden Lachsen paart.
Bisher haben nur die USA und Kanada AquAdvantage-Lachs für den Verzehr zugelassen. In den USA hat allerdings der US-Kongress die Vermarktung vorerst blockiert und beschlossen, dass der gv-Lachs erst verkauft werden darf, wenn die Lebensmittelbehörde FDA Vorgaben für die Kennzeichnung erarbeitet hat. Daran sitzt die Behörde bis heute. In Kanada hingegen darf der Lachs seit Mai 2016 vermarktet werden. Hier verkaufte Aquabounty nach eigenen Angaben die ersten 4,5 Tonnen gv-Lachs zum Preis von 45.000 Euro. Das Unternehmen teilte auch mit, dass es in Albany im US-Staat Indiana für zwölf Millionen Euro eine Inland-Fischzucht gekauft hat. Von dort aus will es den US-Markt beliefern, sobald die FDA grünes Licht gibt.